Die stillen Helfer - Eine Aktion von Rheinischer Post und Provinzial Verein fördert Migrantenkinder

Düsseldorf · Die gebürtige Kamerunerin Queen Drews hat den Verein Düssel-Buntu gegründet, der Kindern Selbstbewusstsein vermitteln will.

 Queen Drews kümmert sich in ihrem Verein Düssel-Buntu um afrikanische Migrantenkinder. Sie will deren Selbstbewusstsein stärken und helfen, Vorurteile abzubauen.

Queen Drews kümmert sich in ihrem Verein Düssel-Buntu um afrikanische Migrantenkinder. Sie will deren Selbstbewusstsein stärken und helfen, Vorurteile abzubauen.

Foto: Bretz, Andreas

Queen Elizabeth Drews lebt schon seit 15 Jahren in Deutschland. Mit Vorurteilen hat sie aber immer noch zu kämpfen, obwohl sie Düsseldorf längst als ihre Heimat bezeichnet. Die gebürtige Kamerunerin lässt sich aber nicht unterkriegen und versteht manches Unverständnis, das ihr entgegengebracht wird, als einen Antrieb für ihre Arbeit. Bereits seit zehn Jahren engagiert sie sich mit ihrem Verein Düssel-Buntu und kümmert sich um das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in der Landeshauptstadt .

"Integration ist ein sehr aktuelles Thema. Für mich reicht es nicht, wenn ein Ausländer nach Deutschland kommt, einen Job findet und die Sprache lernt. Das ist nur der erste Schritt zur Integration", sagt Queen Drews. Der nächste Schritt müsse dann sein, die Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft zu integrieren. "Vorurteile müssen abgebaut werden, und man muss den Leuten die Chance geben, mitzumachen und ein Teil der Gesellschaft zu werden", sagt die Düssel-Buntu-Vorsitzende. Drews will Migranten das Leben in Düsseldorf leichter machen. In erster Linie konzentriert sie sich dazu mit ihrer Vereinsarbeit auf die Integration von Migrantenkindern. Düssel-Buntu hilft zurzeit mehr als 40 Kindern bei Problemen mit der Sprache und in der Schule. "Trotzdem ist das, was wir anbieten, keine klassische Nachhilfe", sagt Drews. Vielmehr gehe es darum, die Kinder zu fördern, mit ihnen Dinge zu unternehmen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

"Mein Ziel ist, dass die Kinder nicht mehr mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Sie sollen mit anderen im Sportverein oder in der Schule spielen können und dabei einfach als Mensch und nicht als Migrantenkind gesehen werden", sagt Drews.

Auch wenn sich Düssel-Buntu vornehmlich für Kinder einsetzt, werden die Eltern natürlich nicht außen vor gelassen. "Die Eltern müssen mit dafür sorgen, dass ihre Kinder morgen zurechtkommen", sagt Queen Drews. Ihr Hauptanliegen ist, dass alle Menschen gesehen werden. Deshalb organisiert Düssel-Buntu auch regelmäßig Feste, bei denen man afrikanisches Essen probieren und Musik- und Tanzauftritte der Buntu-Kinder bestaunen kann.

Der Vereinsname Düssel-Buntu ist ein Wortspiel aus den Worten bunt, Düsseldorf und der afrikanischen Philosophie Ubuntu. Dieser Begriff trifft genau das auf den Punkt, wofür Drews mit ihrer Vereinsarbeit steht: Ubuntu bedeutet, dass der Mensch nur durch andere Menschen existieren kann. "Die Arbeit bei mir im Verein wird nicht von einem Menschen allein gemacht, sondern von der Gemeinschaft", erklärt Drews.

Auch Düssel-Buntu würde nicht funktionieren, wenn der Verein nicht so viele Unterstützer hätte. "Hinter der Vereinsarbeit steckt ein ganzes Netzwerk. Politiker, Schüler, Eltern, Ehrenamtler und Künstler unterstützen das Projekt", sagt die Vereinsvorsitzende.

Queen Drews behauptet von sich selbst, dass sie großes Glück gehabt hat, als sie vor 15 Jahren nach Deutschland gekommen ist. "Es gab immer Menschen, die mir das Gefühl gegeben haben, erwünscht zu sein", meint Drews. Die positiven Erfahrungen, die sie gemacht und die sie gestärkt haben, will Queen Drews mit ihrer Arbeit weitergeben. "Wir müssen von einem negativen Migranten-Bild wegkommen und verhindern, dass Menschen bloß nebeneinanderher leben."

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