Sperrung der Kreuzung Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße Verkehrschaos in der Düsseldorfer City ist programmiert

Düsseldorf · Einer der wichtigsten Knotenpunkte in der Düsseldorfer Innenstadt, die Kreuzung Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße, ist ab Montag gesperrt. Die Geschäftsleute rechnen mit großen Problemen. Stau gibt's auch am Kö-Bogen-Tunnel.

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Foto: dpa infografik

Diese Sperrung ist für die Planer im Rathaus und erst recht die Autofahrer ein Riesenärgernis. Die Kreuzung Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße wird ab Montag bis zum 21. Januar voll gesperrt. Es müssen Gleise verlegt werden. Staus stehen auch am Kö-Bogen an: Der Tunnel von der Berliner Allee in Richtung Norden kann bis zum 11. Januar nicht befahren werden, da am nördlichen Portal Gleisbauarbeiten stattfinden. Die Strecke in Gegenrichtung sowie zur Altstadt (auch von der Berliner Allee aus) ist jedoch befahrbar.

Einen Plan für die Zeit der Sperrung hat Alexander Rüttger nicht. "Wie soll man sich auch darauf vorbereiten?", fragt der Filialleiter des Geschäfts "Dainese" für Motorradzubehör an der Ecke Graf-Adolf-/Karl-Rudolf-Straße. Die Parksituation für Kunden und Mitarbeiter sei ohnehin "ein Albtraum". In den kommenden zweieinhalb Wochen befürchtet Rüttger, dass sich diese noch mehr zuspitzt, er rechnet mit Umsatzeinbußen.

Sorgen stehen auch Karin Paschek ins Gesicht geschrieben. Die Verkäuferin im Bekleidungsgeschäft "Karin Glasmacher" an der Graf-Adolf-Straße vermutet, "dass so gut wie keine Kundschaft kommen wird". Ein weiteres Problem sieht sie bei der Anlieferung von Paketen für das Modegeschäft. Wie die Zusteller das bewerkstelligen werden? Das werde sich erst zeigen. Auch die Verkäuferin hat keine wirkliche Strategie für die nächsten Tage. Sie selbst wird wohl vom Hauptbahnhof zu Fuß zum Laden kommen, vor dessen Tür sie sonst aus der Straßenbahn steigt. "Nach Hause ist es das gleiche Problem."

Die Stadtsparkasse als großer Anlieger empfindet die Sperrung "als ärgerlich für die Kunden", so Sprecher Gerd Meyer. Täglich kämen Immobilien-Kunden, in und rund um die City sitzende Unternehmer sowie Kapitalmarkt-Anleger in die Hauptstelle. "Das werden schwierige Tage."

Lasse Hofmann, Verkäufer bei "Stoffe & Zubehör Hartmann" in einer Seitenstraße der Berliner Allee, gibt sich dagegen optimistisch. Kunden, die zum Laden kommen wollten, würden schon eine Möglichkeit finden. "Auch die Post wird sich sicher darauf einstellen", sagt er voller Zuversicht. Diese teilt Hans-Günther Oepen, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Graf-Adolf-Straße, nicht. Der Geschäftsführer des Hotels "Stage 47" fühlt sich von der Stadt allein gelassen und weiß nicht, wie er Gästen die Anreise während der Sperrung erklären soll. Aus einem Umleitungsplan im Internet werde leider niemand schlau. Eine stressige Zeit, die der Hotelier und weitere ISG-Mitglieder auf sich zukommen sehen. "Wir rechnen mit Umsatzeinbrüchen. Leute, die zu Händlern der Graf-Adolf-Straße wollen, werden genervt abdrehen und woanders einkaufen." Wegen der Umleitungen befürchtet Oepen ein riesiges Verkehrschaos, er selbst will bis zum Ende der Sperrung zu Fuß ins Büro gehen.

Während einerseits der Ärger groß ist, dürften Geschäftstreibende andernorts von der Situation profitieren, etwa Betreiber umliegender Parkhäuser, die vermehrt angesteuert werden, weil der Knotenpunkt in der Innenstadt dicht ist. Das hängt jedoch nach Worten von Kurt Jecht, einem der Betreiber eines Parkhauses an der Luisenstraße, von verschiedenen Faktoren ab: Bei gutem Wetter steige so mancher wohl aufs Rad um. Andere nutzen statt des Autos möglicherweise Bus oder Bahn. "Das kann man nicht abschätzen", sagt Jecht - und bleibt deshalb vor allem eins: gelassen.

(RP)
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