Düsseldorf Vermisster Brunnen liegt auf Baustelle

Düsseldorf · Da ist er ja: Der Goldfinger-Brunnen befindet sich an der Elisabethstraße. Ob er wieder aufgestellt wird, ist noch nicht entschieden. Der Salinenbrunnen soll bald restauriert werden und an der Immermannstraße einen Platz finden.

 Der Goldfinger-Brunnen lagert an der Elisabethstraße und wartet auf eine neue Verwendung.

Der Goldfinger-Brunnen lagert an der Elisabethstraße und wartet auf eine neue Verwendung.

Foto: Frank Lemme

Als Frank Lemme vom Bauunternehmen Bilfinger gestern die Rheinische Post las, fiel ihm ein, dass er das Rätsel um den Verbleib des Goldfinger-Brunnens lösen kann. Die Bronzestele ist nämlich nicht verschwunden, wie Bürgermeister Friedrich Conzen und Gießer Karl-Heinz Schmäke befürchtet hatten, sondern liegt seit Jahren auf einer Einrichtungsfläche der U-Bahn-Baustelle an der Elisabethstraße. Dort wartet sie auf eine neue Verwendung. Lemme informierte Schmäke und die RP. Den Aufenthaltsort des Brunnen bestätigte auf Anfrage auch Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement. "Der Brunnen ist nicht verschollen!" In den vergangenen Tagen war zu seinem Verbleib keine konkrete Auskunft von der Stadt zu bekommen gewesen.

 So sah der Brunnen aus, als er noch auf der Tuchtinsel stand.

So sah der Brunnen aus, als er noch auf der Tuchtinsel stand.

Foto: W. Funken

Was aus dem Kunstwerk werden soll, das für Jahrzehnte auf der Tuchtinsel gestanden hatte, bevor es für Kö-Bogen und U-Bahn-Bau weichen musste, ist weiter unklar. Sicher ist, dass der markante Brunnen nicht an seinen alten Standort zurückkehren wird. Eine neue Verwendung sei aber denkbar, sagt Blome. "Wir werden schauen, ob man ihm im Rahmen einer Platzgestaltung sinnstiftend aufstellen kann." Dies sei aber Sache des Planungsamts. Die vorübergehende Unterbringung auf der Baustelle schade dem Kunstwerk nicht. "Es ist der Lebenszweck eines Brunnens, dass er draußen ist", sagt Blome.

Bürgermeister Friedrich Conzen berichtet unterdessen, dass er einen Anruf vom Sohn des Bildhauers Max Kratz erhielt, der sich über das Interesse am Salinenbrunnen sehr freut. Conzen setzt sich dafür ein, dass dieser und andere Brunnen aus den 1960er Jahren nicht in Vergessenheit geraten und befürchtet, dass bei den Planern der Stadt das Interesse daran fehlt.

Der Salinenbrunnen jedenfalls wird bald wieder sprudeln, wie Blome noch einmal bestätigte. Zwar kann er nicht zurück auf den Übergang zwischen Schadowplatz und Jan-Wellem-Platz, weil dort inzwischen die Libeskind-Bauten stehen, er soll aber einen neuen Standort erhalten. Vorgesehen ist, dass er auf dem neu entstehenden Platz an der Einmündung der Klosterstraße in die Immermannstraße aufgestellt wird. Zuvor muss das Kunstwerk noch restauriert werden. Schon vor dem Abbau tröpfelte das Wasser nur noch über die Blattschalen. Blome sagt, man werde rechtzeitig den Auftrag vergeben. "Noch ist ja etwas Zeit." Der Salinenbrunnen ist in der Gießerei Schmäke eingelagert.

Der dritte Brunnen, der bei der Neugestaltung der Innenstadt 1965 aufgestellt wurde, war vom Kö-Bogen-Bau nicht betroffen: Der Kugelbrunnen auf dem Martin-Luther-Platz ist weiter in Betrieb.

(RP)
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