120.000 Euro Verona Pooth zahlt Firmenschuld

Düsseldorf · Eine Woche vor dem Prozesstermin beim Landgericht hat sich Verona Pooth einen Auftritt vor Gericht erspart. Nach Angaben ihres Anwalts hat die 41-jährige Werbe-Ikone die Forderung des Insolvenzverwalters über die Firma ihres Gatten Franjo weitgehend anerkannt und von geforderten 137.000 Euro nun 120.000 Euro gezahlt.

 Verona Pooth hat die Forderungen an ihren Mann weitgehend anerkannt und 120.000 Euro gezahlt.

Verona Pooth hat die Forderungen an ihren Mann weitgehend anerkannt und 120.000 Euro gezahlt.

Foto: ddp, ddp

Das Geld sollte eingeklagt werden, weil Verona Pooth dafür Leibwächterkosten, Einkäufe und Privatreisen über die Pleite-Firma ihres Ehemannes abgerechnet habe. Ihr Anwalt sprach von einer "Komplett-Erledigung", die Rücknahme der Zivilklage sei Formsache. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen das Promipaar laufen aber weiter.

2008 war die Elektronikfirma "maxfield" mit 19 Millionen Schulden in Konkurs gegangen, damit war aber nicht nur das Vorzeigeprojekt von Verona-Ehemann Franjo Pooth gescheitert. Da im Schuldenberg auch ungesicherte Sparkassenkredite von rund neun Millionen Euro steckten, mussten die beiden Spitzenmanager der Bank gehen. Franjo Pooth wurde per schriftlichem Strafbefehl, auch wegen fahrlässiger Insolvenzverschleppung, zu einem Jahr Bewährungsstrafe verurteilt, musste eine sechsstellige Geldauflage erfüllen. Als Insolvenzverwalter Michael Bremen dann die "maxfield"-Unterlagen studierte, fand er Ausgaben in Höhe von 137.000 Euro, die Verona Pooth auch für Bodyguards über die "maxfield" abgerechnet hatte. Dieses Geld wollte Bremen einklagen. Der Termin am 17. August stand fest. Dass Verona Pooth dort persönlich erscheinen würde, galt als möglich. Doch seit gestern ist dieser Termin wohl hinfällig.

"Es gab eine Verständigung mit dem Insolvenzverwalter", sagte Pooth-Anwalt Markus Lehmkühler gestern. Den offenen Betrag von 120.000 Euro habe Verona Pooth anerkannt und gezahlt. "Damit sind alle Ansprüche gegen sie erledigt", so Anwalt Lehmkühler. Seine Mandantin habe stets geglaubt, die Leibwächter-Kosten seien von ihrem Ehemann und nicht von "maxfield" übernommen worden. Als die 41-Jährige jetzt festgestellt habe, dass im Insolvenzfall derartige Verrechnungen aber nicht anerkannt werden, habe sie den offenen Betrag "selbstverständlich" beglichen. Parallel ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter wegen Untreue gegen Franjo Pooth und wegen Beihilfe dazu gegen seine Frau. Ein Abschluss der Ermittlungen steht wohl kurz bevor.

(RP)
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