Karneval in Düsseldorf Verständnis für Glasverbot, Ärger über Rauchverbot

Düsseldorf · Die Aktion scherbenfreie Altstadt des Ordnungsamtes hat sich im vierten Jahr in Folge gut eingespielt. Dass das Rauchverbot auch an Karneval gilt, kam hingegen nicht bei allen gut an.

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Angesichts der großen Massen, die am Donnerstag in die Altstadt strömten, passierte es eher selten, dass der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) den Narren Glasflaschen abnehmen mussten. Wenn, dann zückten die Mitarbeiter ihre Stapel von 0,5 l Plastikbechern und halfen gerne den Narren dabei, das Bier von der Flasche in die Becher umzufüllen. "Die meisten Leute haben sich umgestellt und bringen Plastikflaschen mit. Wir haben bis jetzt noch kein Theater gehabt", sagte Peter Theisen vom OSD.

Und auch wenn es einigen Narren gelingen sollte, ihre Glasflaschen in die verbotene Zone zu schmuggeln, würden die ihnen von Kollegen abgenommen, die dort postiert waren. "Anfangs fand ich das Glasverbot ziemlich doof, aber jetzt finde ich: Es macht Sinn", sagt Jan Bertrams (24), verkleidet als FBI-Agent, der mit Plastik-Colaflasche unterwegs war.

"Wir finden das Glasverbot super", sagt Heike Grobel aus Mönchengladbach, die mit einer Freundin unterwegs war. Sie monierte, dass vor der Absperrung viel Glas auf dem Boden liegen würde, besonders an den Baumscheiben sammelten sich kleine Schnapsfläschchen. "Mehr Mülleimer wären dort hilfreich."

Bis zum Nachmittag zählte die Feuerwehr 15 Personen mit Schnittverletzungen. Vor vier Jahren sei die Zahl deutlich höher gewesen, die Aktion somit ein klarer Erfolg, erklärte ein Feuerwehr-Sprecher. Bis 15 Uhr mussten zwei Jugendliche unter 18 Jahren wegen übermäßigen Konsums von Alkohol behandelt werden. 25 Menschen wurden in Unfallhilfestellen behandelt, 23 kamen ins Krankenhaus. Das Glasverbot gilt noch von Karnevalssonntag, 12 Uhr, bis Veilchendienstag, 5 Uhr.

In Düsseldorf lief der Tag sowieso relativ unproblematisch ab. Die Polizei gab am frühen Abend ein kurzes Statement: "Der Tag lief ohne große Einsätze. Es gab nur kleinere Zwischenfälle", sagte ein Sprecher. "Fast alle haben aber friedlich gefeiert."

Das Rauchverbot kam derweil allerdings nicht bei allen Jecken so gut an. Besonders in den Kneipen der Altstadt beklagten sich Raucher darüber, dass selbst in der fünften Jahreszeit nur draußen geraucht werden darf. Selbst eine Nichtraucherin kritisierte: "Das ist doch nicht mehr gemütlich, wenn alle zum Rauchen nach draußen gehen." Am Rauchverbot änderte das derweil nichts - auch an den dollen Tagen darf nur im Freien zur Zigarette gegriffen werden.

(cwo)
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