Pilotprojekt: Straßenlaternen mit LED-Leuchten Viel Licht mit wenig Strom

Düsseldorf · Als erste Stadt in Deutschland montiert Düsseldorf Straßenlaternen mit LED-Leuchten. Sie brauchen wenig Energie, können punktgenau gesteuert werden und sind langlebiger als herkömmliche Lampen.

 LED-Lampen sind Energiesparer.

LED-Lampen sind Energiesparer.

Foto: RP, Gabriel

Eine neue Generation der Straßenlaternen wird in Düsseldorf geboren. Es ist die erste Stadt in Deutschland, in der Straßen und Wege mit LED-Lampen ausgeleuchtet werden. Die Stadtwerke Düsseldorf haben zusammen mit der Fachhochschule (FH) Südwestfalen für die Straße Fleher Deich und für einen Weg im Hofgarten als Pilotprojekt insgesamt 16 halbrunde Designer-Laternen entwickelt, die mit 23LED-Leuchtmitteln bestückt sind und dem Weg oder der Straße gleichmäßige Helle geben. Gestern war ein Prototyp im Bauausschuss zu sehen.

Die Vorteile sind groß: "Die Stromersparnis beträgt 50 Prozent, die Lichtausbeute entspricht den hellen Natriumdampflampen, die Lampen sind langlebiger, wartungsärmer und gegen Vandalismus besser geschützt", erklärte Ulrich Kuipers, Leiter des Fachbereichs Elektrotechnik der FH.

Die Vorteile der Technik werden seiner Einschätzung nach noch größer werden: "Die LED-Leuchten werden immer weniger Strom benötigen, und die elektronische Steuerung der Lichtelemente wird differenzierter", sagte Kuipers unserer Zeitung. "Bei dieser Entwicklung wollen wir als Stadtwerke dabei sein und die Zukunft mit gestalten", begründete Josef Finger, Leiter des Netz- und Dienstleistungsvertriebs, das Engagement des Energieversorgers.

Die Stadtwerke betreiben für die Stadt die Beleuchtung der Straßen und wollen in diesem Rahmen mögliche Optimierungen zeigen. Finger hält große Stücke auf die LED-Laternen, weil sie vielfältig einsetzbar sind. Der Grund: Auf einem halbrunden Träger können einzelne Module mit LED-Lichtquellen montiert werden. Deren Strahl wird dann je nach Bedarf durch Linsen gelenkt und verbreitert. "Jedes Modul der Laterne kann einzeln bewegt und auch gesteuert werden, auch Dimmen ist bei Bedarf möglich", erklärt Finger. Außerdem kann die halbrunde, gläserne Schutzabdeckung per LED erleuchtet, Symbole - etwa Wegweiser - sichtbar gemacht werden. Möglich macht all das ein kleiner Rechner in jeder Lampe, der von außen her gesteuert wird, ergänzt Kuiper. Dadurch könnten Straßen und Wege sehr genau und hell ausgeleuchtet werden, Anwohner in ihren Häusern würden nicht mehr durch Streulicht der herkömmlichen Laternen gestört. Und nicht zuletzt ziehen LED-Laternen kaum Insekten an.

"Noch in diesem Jahr werden die Laternen aufgestellt", sagte Finger. Sie werden zusammen mit dem Technologiepartner, der Firma Stadtfeld aus Hückeswagen, entwickelt. Weil die Laternen noch gebaut werden müssen, stehen die genauen Kosten nicht fest, aber, so Finger, "sie werden pro Laterne im unteren vierstelligen Bereich liegen und sich in 20 Jahren amortisiert haben".

(RP)
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