Düsseldorf Viel Streit um Weihnachtsmarkt 2017

Düsseldorf · Sollen die Düsseldorfer Weihnachtsmärkte auch nach Weihnachten noch weiterlaufen? Und wie soll der Markt am Schadowplatz aussehen? In beiden Punkten gab es seltene Bündnisse im Tourismusausschuss der Stadt.

Weihnachtsmärkte Düsseldorf 2023 - das sind die schönsten Märkten
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Das sind die Düsseldorfer Weihnachtsmärkte 2023

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Verlängerung Die Frage, ob die Düsseldorfer Weihnachtsmärkte verlängert werden, wurde Montag lange und kontrovers im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften diskutiert. Die Ampel-Kooperation konnte sich nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen. Deshalb schlossen sich für die Verlängerung CDU, SPD und FDP zusammen. In einem gemeinsamen Papier beantragten sie im Ausschuss, alle Märkte im Jahr 2017 auch vom 27. bis zum 30. Dezember zu öffnen.

Marketingagentur In einem langen Vortrag vor der Abstimmung erläuterte der Chef der städtischen Düsseldorfer Tourismusagentur (DT, früher DMT), Frank Schrader, warum er dringend von einer Verlängerung der Weihnachtsmärkte abrät. Eine Umfrage unter Händlern habe ergeben, dass vor allem die kunsthandwerklichen Ständebetreiber eine Verlängerung ablehnen. Viele sagten laut Schrader, die Einnahmen würden nicht einmal die Kosten decken, nur die Betreiber von Essensständen seien für die Verlängerung. Gleichzeitig führte er vier Beispiele von NRW-Städten an, die schlechte Erfahrung mit einer Verlängerung der Märkte über die Weihnachtstage hinaus machten. Schrader fürchtet, Aussteller durch die Verlängerung zu verlieren.

Entscheidung Gegen die Empfehlung des Marketingchefs (seine Agentur ist Veranstalter des Marktes) und gegen die Stimmen von Grünen und Linken beschloss der Ausschuss eine Verlängerung des Weihnachtsmarktes testweise im Jahr 2017. Linkspartei-Ratsherr Lutz Pfundner kritisierte: "Die Händler und Handwerker können doch nicht dazu gezwungen werden, ihre Stände länger zu öffnen." Ähnlich äußerte sich der Grüne Jörk Cardeneo.

Schadowplatz Streit gibt es weiter um die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes am Schadowplatz. DT-Chef Schrader schlug dem Ausschuss vor, die Hütten zu belassen und das Unternehmen Artec, ein Subunternehmen des bisherigen schwäbischen Betreibers Liga Nova, mit der Ausrichtung zu beauftragen. Das aber stieß auf Widerstand in SPD und CDU. Sowohl CDU-Ratsherr Klaus Mauersberger als auch SPD-Ratsherr Frank Spielmann schlugen vor, lieber den Schaustellerverband Düsseldorf statt des ortsfremden Unternehmens zu beauftragen. Das Thema wurde bis zur nächsten Sitzung verschoben.

Licht Die einst von Schrader favorisierte Lichtinstallation ist wohl vom Tisch. Sie würde mehr als 300.000 Euro kosten. Schrader ist heute dagegen, die meisten Politiker im Ausschuss ebenfalls.

(tb.)
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