Düsseldorf Viele Ideen für neues Grün in Unterrath

Düsseldorf · Die Unterrather lieben ihren Stadtteil und hatten bei der Mobilen Redaktion der RP viele Vorschläge für das Team des Gartenamtes - bis hin zur Pflanzung einer Blumen- und Schmetterlingswiese.

 Wie sollen die Folgen des Orkans in Rath beseitigt werden, wo kann man neue Chancen nutzen? Diskussion bei der RP-Mobilen-Redaktion.

Wie sollen die Folgen des Orkans in Rath beseitigt werden, wo kann man neue Chancen nutzen? Diskussion bei der RP-Mobilen-Redaktion.

Foto: andreas bretz

Wer Unterrath hört und sich dort nicht so gut auskennt, denkt oft zuerst an die angrenzenden großen Betriebsstätten - Flughafen, Mannesmann, Mercedes. Tatsächlich aber charakterisieren den Stadtteil eine zurückhaltende Bebauung mit vielen Gärten, Grünzügen und Kleingartenanlagen. Und so verwundert es nicht, dass bei der Mobilen Redaktion am Samstag ein eher kleiner Wunsch der Bürger eine Hauptrolle spielte: Der Grünzug zwischen Am Roten Haus und Meisenweg möge doch bitte rasch wiederhergestellt werden, er habe besonders unter Pfingststurm "Ela" gelitten. Manfred Otto und Jörg Deter vom Garten- und Friedhofsamt nehmen den Wunsch mit in eine der nächsten Besprechungen.

Die Schäden im Stadtteil sind immens, mit der Schadenskategorie II liegt man mit dem Zoopark gleichauf. Das Auto von Regina Zschornack, Geschäftsführerin des Bürgervereins Unterrath-Lichtenbroich, der mit seinen mehr als 1000 Mitgliedern eine wichtige Rolle spielt, wurde am 9. Juni zertrümmert. Am Haus von Gregor Joisten, der mit seinen beiden Söhnen zur RP gekommen ist, stürzten drei Bäume um. "Bei den Düsseldorfer Tennisfreunden fielen mehrere Bäume in die Zäune", sagen Renate und Klaus Schwenker. Sie loben Vereinschef Michael Busch, der sich enorm engagiert habe, um die größten Probleme aus der Welt zu schaffen. Auch half man sich in der Nachbarschaft, schnitt umgestürzte Bäume gemeinsam auseinander, der TuS Nord stellte seine Plätze für Meisterschaftsspiele zur Verfügung.

Wie geht es weiter? Bürger, Politiker und Experten wollen eine Planung ohne Zeitdruck, bei der Wünsche einfließen können. Karsten Körner, für die FDP in der Bezirksvertretung: "Wir haben jetzt die Chance, neu zu gestalten und können überlegen, welcher Baum an welchem Standort Sinn macht."

Der Sturm hat den Stadtteil verändert. Regine Hille-Walter empfindet den Bereich um den Folklore-Brunnen an der Kürtenstraße jetzt "als sehr kahl", andere wiederum sprechen davon, dass einige Wohnungen nun heller seien, was als angenehm empfunden wird; auch Angstbereiche, etwa Am Roten Haus, seien nun einsehbarer, was ja kein Nachteil sei. "Auf jeden Fall haben jetzt viele mehr Durchblick", sagt Regina Zschornack. Erika Prill, Vorsitzende des Bürgervereins, ist froh, dass ihr Lieblingsplatz, der Kartäuser-Park, nahezu unversehrt geblieben ist. Dirk-Peter Sültenfuß, für die CDU in der Bezirksvertretung, verhandelt mit seinem grünen Koalitionspartner Gerald Helmke bei der Mobilen Redaktion darüber, dass bei der nächsten Sitzung des Stadtteilparlaments am 22. Oktober ein Zuschuss beschlossen werden soll. Damit sollen Pflanzungen ermöglicht werden. Peter Rasp (SPD) möchte auch darüber sprechen, wie man Gartenbesitzer dazu ermuntern kann, in ihren Anlagen neu zu pflanzen. "Vielleicht können wir da mit einer kleinen Förderung Anreize geben oder durch einen zentralen Einkauf der Stadt finanzielle Vorteile weiterreichen." Eine konkrete Idee hatte Annemarie Hennemann für den aufgegebenen Spielplatz an der Damaschkestraße. "Eine Blumen- und Schmetterlingswiese wäre eine tolle Lösung. Dann kommen auch die Bienen wieder." Am 13. November um 18 Uhr findet im Pfarrsaal der Kirche Zum Heiligen Kreuz, Rather Kreuzweg 43, auf Initiative der Grünen ein Infoabend zum Thema Neupflanzungen im Stadtbezirk 6 statt.

(RP)
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