Düsseldorf Viele Mieter-Wechsel an der Kö

Düsseldorf · Das Gesicht der Königsallee verändert sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit und in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. Ein halbes Dutzend der dort ansässigen Boutiquen wird seine Türen schließen.

 Chanel will seine Verkaufsfläche am Standort Düsseldorf um das Vierfache auf rund 400 Quadratmeter erhöhen.

Chanel will seine Verkaufsfläche am Standort Düsseldorf um das Vierfache auf rund 400 Quadratmeter erhöhen.

Foto: Andreas Bretz

Im Laufe der nächsten Monate ziehen dann -nach Hèrmes und demnächst Dior - weitere namhafte internationale Marken, darunter Chanel, Karl Lagerfeld mit seiner eigenen Linie und Brunello Cucinelli, mit großen repräsentativen Dependancen auf den Luxus-Boulevard.

Wo früher das Lichtburg-Kino war und seit zehn Jahren die Kaffee-Kette Starbucks und das Modegeschäft Stefanel an der Kö 40 ihre Adressen haben, soll das Luxuslabel Chanel einziehen und so seinen Shop aus der B-Lage im Kö-Center in eine Top-Location in die erste Reihe an der Kö verlegen. Geplant ist, wie die Fachzeitschrift Textilwirtschaft meldet, die Geschäftsräume von Stefanel (wechselt in die Schadow Arkaden gegenüber von Habitat) und Starbucks zu einem großen Flaggschiff zusammenzuführen.

Die französische Marke mit einem Jahres-Umsatz von 6,3 Milliarden Euro, die mehrheitlich den Brüdern Alain und Gerard Wertheimer gehört, wird damit auf einen Schlag ihre Verkaufsfläche am Standort Düsseldorf um das Vierfache auf rund 400 Quadratmeter erhöhen.

Der Umbau soll dem Vernehmen nach im März beginnen. Die Eröffnung ist für Ende des Jahres geplant. Wie schon mehrfach in den letzten Monaten bei anderen Geschäftsübergaben üblich soll auch im Chanel-Fall so genanntes "Key Money" (Schlüsselgeld) in Millionenhöhe an Abstand gezahlt worden sein. Die Jahresmiete für die exklusiven Geschäftsräume schätzen Experten auf etwa eine Million Euro.

2014: Aldi Süd eröffnet an der Düsseldorfer Kö
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Foto: dpa, mg wst

Um große Investitionen, und zwar in zweistelliger Millionenhöhe, geht es ebenso bei dem geplanten Umbau im Kö-Karree. Die Mall mit dem schwarz-weißen Marmorboden, 1983 von Architekt und Entwickler Walter Brune noch vor der eigentlichen Kö-Galerie errichtet, verändert sich komplett. Der Juwelier Christ, der Lederwarenanbieter Bally, der Dessous-Laden Rüdinger, Jerry's Schuhe sowie Feilitsch-Pelze werden ihre Pforten endgültig schließen.

Direkt am Montag werden nach Auskunft von Center-Manager Hans Meijers die gesamten Flächen entkernt und auf neuesten technischen Stand gebracht, die bodentiefen Schaufenster nach vorne auf die Kö gebaut (ähnlich wie in der Trinkaus-Passage) und die Ausstattung dem Stil der in 2011 für 60 Millionen Euro modernisierten Kö-Galerie angepasst. Die Roharbeiten sollen bis April abgeschlossen sein.

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Foto: AP / Paul Sakuma

Als Ankermieter und Zugpferd zieht dann direkt an die so begehrte Kö-Front ein: Karl Lagerfeld (ehemals Christ) mit seiner eigenen Damen- und Herren-Kollektion - ebenerdig und in die erste Etage über 230 Quadratmeter. Der Edel-Kaschmir-Stricker aus Italien, Brunello Cucinelli, geht gegenüber in die ehemaligen 300 Quadratmeter großen Räume von Bally. Wer sich in den freiwerdenden übrigen Lokalen niederlässt, steht noch nicht endgültig fest. Aber seit Wochen kursieren in der Branche die Gerüchte, dass nicht nur Stella McCartney und Dolce & Gabbana auf der Suche nach einem geeigneten Standort in der Landeshauptstadt sind.

Nach der 2011 abgeschlossenen ersten Renovierungsphase geht - so Meijers - die Kö-Galerie unter ihrem neuen Eigentümer, der Allianz Real Estate aus München den nächsten Schritt. "Wir wollen unsere Modekompetenz weiter vor allem im High Level stärken." Aus dem Grund wird, wo bisher noch Douglas seine Parfümerie betreibt, ebenfalls Mode einziehen und der benachbarte Shop von Intersport vergrößert.

Die Gastronomie in der Süd-Mall soll bis Ende 2015 mit gehobenen Restaurants (kein Self-Service) fertig sein und die Immobilie so um einige Attraktionen reicher.

(RP)
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