Düsseldorf Viele Sparkassen sind für die Kunst aktiv

Düsseldorf · Neben dem Düsseldorfer sammeln auch andere große kommunale Geldinstitute in NRW Kunstwerke. Die Kölner Stiftung verfügt allein über 30 000 Fotografien. Die Duisburger fördern einzelne Ausstellungen.

 Der Stadtsparkasse Düsseldorf gehören mehr als 1000 Kunstwerke. Viele werden in der Hauptstelle an der Berliner Allee gezeigt. Hier eine Arbeit von Heinz Mack: Schwarzer Flügel (ohne Jahresangabe)

Der Stadtsparkasse Düsseldorf gehören mehr als 1000 Kunstwerke. Viele werden in der Hauptstelle an der Berliner Allee gezeigt. Hier eine Arbeit von Heinz Mack: Schwarzer Flügel (ohne Jahresangabe)

Foto: Andreas Endermann

Langfristiges Engagement, wenn auch auf unterschiedliche Weise: Die Idee des Kunstsammelns oder des Einsatzes für die Kunstvermittlung eint die großen Sparkassen in NRW. Während der WestLB-Nachfolger Portigon mit den Verkaufsplänen für seine Sammlung eine landespolitische Debatte lostrat, setzen die Sparkassen auf Kontinuität, wie eine Umfrage unter den Instituten zeigt. Meist wird das lokale oder regionale Kunstleben unterstützt, was mit dem Sparkassenauftrag für das Gemeinwesen insgesamt in Verbindung gebracht wird. Verkaufspläne sind nicht zu hören.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf nennt 1022 Kunstwerke ihr eigen, darunter Werke der Fotokünstler Hilla und Bernd Becher sowie Thomas Ruff. Sie hängen in Büros und Zweigstellen oder befinden sich im Depot. Der Versicherungswert aller Werke liegt insgesamt bei fünf Millionen Euro, der Marktwert dürfte mindestens doppelt so hoch anzusetzen sein. Die Kunst- und Kulturstiftung, zum 175-Jährigen im Jahr 2000 mit einem Kapital von damals zehn Millionen D-Mark gegründet, baut im Museum Kunstpalast eine neue Sammlung Kunst auf.

Ganz andere Größenordnungen hat der Primus der Branche im Lande, die Stadtsparkasse Köln-Bonn, aufzuweisen. Zwar weist Sprecher Jörg Wehner darauf hin, dass "eine Kunstsammlung nicht zum Kerngeschäft unserer Sparkasse gehört". Die fotografische Sammlung der Kölner Sparkassen-Stiftung aber ist außerordentlich, sie ist mit einem Kapital von 38,3 Millionen Euro ausgestattet: Zu ihr gehören mehr als 30 000 Fotografien, vor allem das August-Sander-Archiv mit 10 500 Negativen und 5500 Originalabzügen, sowie unter anderem wesentliche Werkgruppen der Bechers. Mit vielen Künstlern gibt es eine engere Zusammenarbeit, so auch mit Hilla Becher hinsichtlich der Aufarbeitung bestimmter Werkkonvolute aus ihrem Archiv. Die Sammlung wird permanent erweitert, dies geschieht auch durch Dauerleihgaben und Schenkungen. Zwei weitere Kunst-Stiftungen haben die Bonner mit in die Sparkassenehe gebracht, darunter eine, die sich um den Erhalt des Hauses von August Macke kümmert.

Die Essener Sparkasse sammelt seit den 70er Jahren Kunst. "Eine wichtige Rolle spielte der damalige Direktor des Museums Folkwang, Paul Vogt", sagt Sprecher Volker Schleede. Zu den herausragenden Werken zählen Arbeiten Emil Noldes, der zu den führenden Malern des Expressionismus zählt. Zur Sammlung (880 Werke) zählen Arbeiten der Maler und Bildhauer Georg Baselitz und Imi Knoebel sowie des Ex-Rektors der Düsseldorfer Kunstakademie, Tony Cragg. Sämtliche Werke können Kunden und interessierte Mitarbeiter in einem gebundenen Katalog nachschlagen.

Die Duisburger Stadtsparkasse sammelt keine Kunst, aber sie unterstützt mit bis zu 650 000 Euro jährlich das Kunstleben der Stadt, etwa durch die Unterstützung von Schauen im Lehmbruck-Museum oder dem Museum Küppersmühle. Auch wurden Werke mit Duisburg-Bezug im Kuhlenwall-Karree im Herzen der Innenstadt finanziert.

Geradezu bescheiden nimmt sich das Engagement der Dortmunder Sparkasse aus. Sie hat bis in die achtziger Jahre hinein mit 95 Objekte hauptsächlich die Kunst am Bau gefördert. Skulpturen, Bronzeplastiken, Glasmosaike etc. wurden angekauft.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort