Feuerwehr-Großeinsatz in Düsseldorf Vier Brände und ein falscher Alarm

Düsseldorf · Am Montagabend ist die Feuerwehr Düsseldorf mit nur kurzem zeitlichen Abstand zu Bränden am Hafen, in Reisholz, in Unterbilk und in Flingern ausgerückt. Die Polizei vermutet, dass der Brand im leerstehenden Verwaltungsgebäude einer Papierfabrik im Hafen vorsätzlich gelegt worden ist.

Papierfabrik im Hafen brennt
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Papierfabrik im Hafen brennt

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Foto: Patrick Schüller

Gegen 18.15 Uhr wurde die Feuerwehr zu dem Brand in einem leerstehenden Bürogebäude einer früheren Papierfabrik in der Fringsstraße im Düsseldorfer Hafen gerufen. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannte das erste Obergeschoss bereits lichterloh. Die Holzkonstruktion der Decke verbrannte so rasch, dass sich große Teile der Brandasche auf dem Fußboden ansammelten und darin viele Glutnester entstanden, die nach und nach gelöscht werden mussten.

Es dauerte insgesamt rund zwei Stunden, bis das Feuer gelöscht werden konnte, erklärte Tobias Schülpen, Pressesprecher der Feuerwehr Düsseldorf. Die Feuerwehr war mit etwa 70 Einsatzkräften vor Ort. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Brand in mehreren Räumen gleichzeitig entstanden sein, Brandstiftung somit naheliegen. In den vergangenen Jahren waren Teile der leerstehenden Fabrik mehrfach angezündet worden.

Feuermelder schlägt falschen Alarm

Nur wenige Minuten, nachdem die Feuerwehr ihren Einsatz in der Fringsstraße begonnen hatte, wurde sie zu einem zweiten Brand gerufen. Ein Rauchmelder in einer Wohnung an der Wissmannstraße in Unterbilk löste aus. Feuerwehr und Rettungsdienst überprüften die Wohnung, trafen jedoch niemanden an. Der Alarm stellte sich als falsch heraus.

Essen angebrannt: Ein Mann verletzt

Gegen 18.30 Uhr meldete ein Anwohner einen dritten Brand auf der Kappeler Straße in Reisholz. Er wählte den Notruf, weil er den Eindruck hatte, dass es bei den Nachbarn brennen würde. Die Feuerwehr fand vor Ort auf dem Herd einen brennenden Topf vor, der die Ursache für eine massive Rauchentwicklung in der Mietswohnung war. Ein Mann musste aus der Wohnung gerettet und mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Laut Feuerwehrsprecher Schülpen ist ein Sachschaden in Höhe von etwa 5000 Euro enstanden.

Brand mit einem Verletzten in Rath

Gegen 22.50 Uhr am Abend wurde die Feuerwehr zu einem Brand auf der Selbecker Straße in Rath gerufen. Aus noch ungeklärter Ursache stand beim Eintreffen der Feuerwehr die Küche einer Mietswohnung im dritten Obergeschoss voll in Flammen. Das Treppenhaus war stark verraucht.

Polizeibeamte hatten den Mieter der Wohnung bereits gerettet. Er wurde mit einem Rettungwagen in ein Krankenhaus gebracht. Wegen der starken Rauchentwicklung drangen die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Atemschutzgerät in die Wohnung ein. Sie löschten den Brand. Die komplette Einrichtung der Küche brannte ab.

Zwei weitere Feuerwehrtrupps eilten in die oberen Etagen, um weitere Hausbewohner zu retten. Teilweise mussten die Einsatzkräfte die Wohnungstüren aufbrechen, um die schon Schlafenden zu wecken und ins Freie bringen zu können. Zwei Hochleistungslüfter hielten dazu den Treppenraum rauchfrei.

Drei Bewohner wurden mit einer Drehleiter aus dem Dachgeschoss gerettet. Die Menschen aus den unteren Wohnungen waren vom Rauch nicht gefährdet und konnten während des Einsatzes in ihren Wohnungen bleiben.

Neben dem Bewohner der Brandwohnung begab sich eine Familie mit zwei kleinen Kindern vorsorglich ins Krankenhaus. Insgesamt betreute die Feuerwehr während des Einsatzes 25 Personen.

Laut Feuerwehr-Pressesprecher Tobias Schülpen entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 25.000 Euro. Durch das Feuer kam es außerdem zu einem Wasserrohrbruch. Die Feuerwehr stellte Wasser und Gas ab. Noch während des Einsatzes übernahmen die Stadtwerke Düsseldorf die Arbeiten in dem fünfgeschossigen Wohnhaus.

Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Paketband gerät in Brand

Bereits gegen 16.30 Uhr hatte es in einem Logistikzentrum auf der Fichtenstraße in Flingern gebrannt. Durch einen technischen Defekt geriet eine Förderanlage für Pakete in Brand. Auf einer Länge von rund 60 Metern brannten an verschiedenen Stellen die Förderschnecken der Anlage. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Der Einsatzleiter schätzt den Sachschaden auf etwa 25.000 Euro.

Die Anlage kann nach dem Feuer nicht wieder in Betrieb genommen werden. Verletzt wurde niemand, alle Mitrbeiter konnten die verrauchte Halle selbstständig verlassen. Pakete wurden nicht beschädigt.

(lsa)
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