NRW-Forum Volles Haus beim fünften Düsseldorfer Twittwoch

Düsseldorf · Am Mittwochabend haben sich in Düsseldorf zum fünften Mal rund 130 Menschen getroffen, die gerne und regelmäßig twittern, sich zu aktuellen Themen austauschen und neue Leute kennenlernen. So lässt sich in kurzen Worten die Idee hinter dem Twittwoch beschreiben.

Das war der fünfte Twittwoch im NRW-Forum
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Das war der fünfte Twittwoch im NRW-Forum

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Foto: Jörn Sieveneck

Dieses Mal drehte sich die Veranstaltung, die zum ersten Mal im NRW-Forum stattfand, um das Thema Fotografie. "Wir denken, dass Fotografie jeden von uns beschäftigt", sagte André Paetzel, einer der Initiatoren des Twittwoch. "Deswegen haben wir vom jungen Künstler über den erfahrenen Fotografen bis zum Vollprofi Gäste eingeladen."

Werner Lippert, Chef des NRW-Forums, sagte, er freue sich, dass der "Twittwoch endlich im NRW-Forum ist". Vor Beginn der Talk-Runde bekam jeder Besucher einen Sticker, auf den der Twittername geschrieben wurde. Rund anderthalb Stunden lang diskutierten Daniel Fiene (Moderator bei Antenne Düsseldorf und der Radiosendung "Was mit Medien") und André Paetzel mit ihren Gästen.

Der studierte Kommunikationsdesigner Christian Rolfes, der vom Art Directors Club Deutschland zum "Talent des Jahres 2011" gewählt wurde, erzählte von seinem Fotografie-Projekt, bei dem er Skype eingesetzt hat. "Mir war immer klar: Ich will Menschen fotografieren", sagte Rolfes. Er entwickelte eine Idee, bei der er den Skype-Videochat an eine Wand projizierte und dann Leute, mit denen er via Skype sprach, auf diese Weise fotografierte.

"Es ist wie bei einem normalen Shooting, nur dass das Model und der Fotograf nicht im selben Raum sind." Parallel zu der Diskussion wurden auf einer großen Wand die Kommentare der Besucher über eine Twitterwall angezeigt. So konnten die Moderatoren direkt Publikumsfragen aufgreifen, die aber auch ganz "analog" per Handzeichen gestellt werden konnte Thomas Gerwers, Chefredakteur und Mit-Herausgeber des Fotografen-Magazins "ProfiFoto" sagte, dass die Digitalisierung in der Fotografie Dinge möglich machen würde, die früher kaum so machbar waren.

Er betonte aber: "Ob ein Foto wichtig ist, entscheidet sich nicht bei der Kamera, sondern beim Fotografen." Das Publikum twitterte fleißig im Laufe des Abends. In regelmäßigen Abständen waren die Köpfe der meisten Gäste über das Smartphone oder den Tablet-PC gebeugt, um sich digital an der Diskussion zu beteiligen.

Die Köpfe gingen mehr nach oben zum Zuhören als Fotograf Michael Dannenmann berichtete, wen er schon alles vor der Linse hatte. "Ich würde sehr gerne nochmal Jack Nicholson fotografieren, der ist einfach ein cooler Typ", verriet er. Auch Jörg Drombowski, der in Düsseldorf ein Geschäft für analoge Fotografie betreibt, war Gast beim Twittwoch. Er sprach sich für die analoge Fotografie aus und sagte: "Das Besondere an einem solchen Bild, dass es seinen Preis hat. Eines kostet 2,50 Euro. Da muss man sich schon etwas länger mit dem Motiv, der Beleuchtung, dem Winkel und anderem auseinandergesetzt haben."

Neben dem Einfluss von technischen Veränderungen auf die Fotografie wurden auch die Bedeutungen von Foto-Apps thematisiert. Auf die Frage, welchen Einfluss die sehr beliebte Foto-App "Instagram" hat, sagte Christian Rolfes: "Das Gute daran ist, dass sich Menschen für Fotos interessieren. Das Schlechte daran ist, dass sie sich nur für ihre eigenen Fotos interessieren."

(anch)
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