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Schauspieler Christian Ehring Vom Kom(m)ödchen ins Fernsehen

Düsseldorf · Christian Ehring steht schon lange allein oder gemeinsam mit dem Ensemble auf der Bühne des Kom(m)ödchens. Jetzt ist er immer häufiger im Fernsehen zu sehen. Für den 37-Jährigen kein Grund abzuheben. Das Kom(m)ödchen ist und bleibt ein "guter Ort" für ihn.

Als Kind wollte er Schauspieler werden, später dann Journalist, Schriftsteller, Pianist. Irgendwann auch mal Deutsch-Lehrer. Jetzt ist er irgendwie alles: Christian Ehring steht 20 bis 25 Mal im Monat auf der Bühne, um seine Sicht auf die Welt kund zu tun. Das macht er so tiefsinnig, so heiter, so klug und nachdenklich, dass er damit immer mehr Erfolg hat.

An erster Stelle steht für ihn die Arbeit mit dem Ensemble des Kom(m)ödchens mit Heiko Seidel, Melanie Haupt und bald wieder mit Maike Kühl. Die drei spielen in "Couch — Ein Heimatabend" sowie in "Sushi — Ein Requiem" immer vor ausverkauftem Haus. Die Vorstellung sind bereits zwei oder drei Monate im voraus ausgebucht.

Parallel dazu entwickelt Ehring Solo-Programme, steht auch mit seinem Stück "Anchorman" auf der Bühne. Jetzt hat ihn das Fernsehen entdeckt. Er sitzt regelmäßig neben Oliver Welke im ZDF in der Heute-Show, die freitags um 22.30 Uhr gesendet wird.

Dauer-Gast bei Oliver Welke

Dort gehört Ehring zum festen Team neben Martina Hill, Dietrich Hollinderbäumer und Martin Sonnenborn. "Die Sendung macht großen Spaß", so Ehring. Die Texte, das Format — alles sei aus einem Guss.

Außerdem war Ehring im Satire-Gipfel der ARD zu sehen, der Nachfolgesendung von "Scheibenwischer". Für dieses Jahr sind weitere Auftritte geplant: "Neues aus der Anstalt", Mitternachtsspitzen, Ottis Schlachthof, "Fritz & Hermann" und "Mann an Bord" heißen die Sendungen, zu denen der gebürtige Rheinhauser bereits eingeladen ist.

Merkt er schon seine TV-Berühmtheit zum Beispiel an der Supermarktkasse? Ehring lacht: "Nein, mich erkennt keiner, mich spricht auch keiner an. Vielleicht bin ich aber auch nicht der Typ, dem man in der Öffentlichkeit einfach mal auf die Schulter haut."

Ehring, Vater einer Tochter, wuchs in Krefeld auf, studierte in Köln, lebt jetzt in Düsseldorf. Er stand schon früh auf der Bühne: Als er 17 Jahre alt war, gründete er unter anderem mit seinem Schulfreund Volker Diefes eine Schülerkabarettgruppe. "Wir hatten großen Spaß und eine Menge schlechter Kritiken." Trotzdem blieben sie dran, wollten spielen, Texte schreiben.

1998 wurden Diefes und er entdeckt — von Kay Lorentz, der das Kom(m)ödchen übernommen hatte, nachdem seine Eltern Kay und Lore gestorben waren. Das erste eigene Kom(m)ödchen-Stück wurde entwickelt: "Die letzten Tage von Erkrath" sollten sich zum Durchbruch für den neuen Prinzipalen, aber auch für das Ensemble mit Christian Ehring, Volker Diefes und Nicole Ankenbrand entwickeln. "Erkrath" wurde zwei Jahre gespielt, vor allem immer wieder aus anderen Städten gebucht — nicht nur im Kreis Mettmann.

Der Erfolg blieb dem Haus treu: Das Ensemble wechselte, jetzt sind Ehring, Seidel und Kühl "Stammpersonal" auf der Bühne. Maike Kühl steht nach ihrer achtmonatigen Familienphase am 16. März wieder auf der Bühne.

Mehrere Vorbilder

Ehring, der auch Texte für andere Kollegen schreibt, beobachtet die Kabarett-Szene sehr genau. Er hat ganz klare Vorbilder in der Branche: Hagen Rether, Volker Pispers, Georg Schramm. Die repräsentierten ein zeitgemäßes, heutiges Kabarett. Manche von denen, die "nachwachsen", wirkten hingegen wie "Kopien von einer Kopie."

Was ist Kabarett heute — mehr Comedy als früher? Natürlich gibt es einen großen Unterschied zum Kabarett der Nachkriegszeit: "Früher dauerten die Sketche oft zehn Minuten, heute noch 2:15."

Ins Düsseldorfer Kom(m)ödchen kommen ungefähr zur Hälfte Düsseldorfer, die anderen 50 Prozent reisen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern an. Der durchschnittliche Besucher sei "finanzkräftig, gebildet und absolut amüsierwillig", zitiert Ehring aus Besucheranalysen. Sie können im nächsten Jahr ein neues Stück erwarten.

Ehring, der am Haus in der Altstadt gemeinsam mit Kay Lorentz die künstlerische Leitung hat, und der Haus-Autor Dietmar Jacobs planen es für 2011 — ohne zurzeit eine Idee für den genauen Inhalt und Ablauf zu haben. Möglicherweise werden aber auch "Couch" und "Sushi" parallel weiter gespielt.

(RP)
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