Düsseldorf Vor allem an Grund- und Gesamtschulen fehlen Lehrer

Düsseldorf · Rund einen Monat nach Schuljahresbeginn kritisiert die Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS), dass in der Landeshauptstadt Lehrer fehlen und Unterricht ausfällt. Sie spricht von mindestens 200 Stellen, die Stadt von 85.

"Rechnet man aktuell nicht besetzte Stellen sowie längerfristig krank geschriebene Lehrer zusammen, fehlen mindestens 200 Pädagogen", meint EDS-Vorsitzender Thomas Rahm. Immer wieder meldeten sich bei ihm Eltern und klagten über zu viele Freistunden.

Tatsächlich gibt es an den rund 180 Schulen in Düsseldorf freie Stellen. "Aktuell sind es 85", sagt Jessica Eisenmann, Sprecherin der Bezirksregierung. Die von der EDS genannte Zahl 200 kann sie nicht bestätigen. Besonders deutlich ist der Lehrermangel an den Grundschulen (33 freie Stellen) sowie an den Gesamtschulen (15). Zum Vergleich: In Duisburg sind insgesamt 173 Stellen nicht besetzt, in Mühlheim nur 28.

Nach Einschätzung der Sprecherin fehlen Grundschullehrer, weil die Ausbildung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt worden sei. Statt sechs müssten die angehenden Pädagogen jetzt zehn Semester studieren. Daraus ergebe sich mit Blick auf geeignete Absolventen ein "Leerlauf" von ungefähr zwei Jahren.

EDS-Chef Rahm pocht beim Thema Unterrichtsausfall auf mehr Transparenz. Schulministerin Sylvia Löhrmann sei in der Pflicht, müsse nach dem Vorbild anderer Bundesländer endlich eine belastbare Datenbasis anbieten. Von eigenen, durch Eltern inkognito erhobenen Ausfall-Stichproben an Düsseldorfer Schulen hat sich die EDS inzwischen verabschiedet. "Wir hatten das kurz diskutiert, glauben aber, dass es kein guter Umgang mit den Schulen ist und einfach zu viel Unfrieden stiftet. Was wir endlich brauchen, sind offizielle Zahlen für einzelne Städte und Schulen."

(jj)
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