Düsseldorf Waffenfund: Informant gab Hinweis

Düsseldorf · Prozess um Maschinenpistole auf Spielplatz hat begonnen.

Nach der überraschenden Aussage eines Polizisten hat das Amtsgericht den Prozess um den Fund einer Maschinenpistole auf einem Werstener Spielplatz gestern abgebrochen. Im Mai 2013 war die Kriegswaffe von Kindern unter einem Gebüsch entdeckt worden. Die Ermittlungen führten zu einem damaligen Mitglied (31) einer Rocker-Gruppe und zwei seiner Bekannten (29/48).

Doch vor Gericht sagte keiner der drei Männer gestern ein Wort zur Anklage wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Ein Polizist offenbarte als Zeuge, dass er den Tipp auf das Trio damals von einem Werstener Spitzel bekommen habe. Der Informant habe auch schriftlich ausgesagt. Die Anwälte des Trios forderten daraufhin Einsicht in die damaligen Ermittlungen. Ob die Polizei dem zustimmt, soll jetzt geprüft werden.

Einer der Anwälte betonte, er käme sich nach der Polizisten-Aussage vor, "als ob ich aus dem Hinterhalt erschossen würde". Anhand der neuen Informationen (die auch das Gericht nicht kannte) müsse die Strategie der Verteidigung wohl neu überdacht werden. Dazu bleibt Zeit bis zum 12. Oktober als nächstem Prozesstag. Laut Anklage hatte das Rocker-Mitglied aus Angst vor polizeilichen Durchsuchungen in der Szene einen 29-Jährigen gebeten, die MP samt Munition zu verstecken. Dem Werstener Spitzel soll der 29-Jährige anvertraut haben, er habe die Waffe auf dem Spielplatz deponiert - und jetzt Ärger mit dem 31-Jährigen, "weil die MP weg ist". Dazu sollte gestern auch ein anderer Augenzeuge gehört werden. Doch der ließ sich im Gericht gar nicht erst blicken.

(wuk)
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