Düsseldorf Wahlkampf bringt Polit-Prominenz

Düsseldorf · Bis zur Neuwahl des Landtags sind es nur wenige Wochen. Bei den Parteien ist die Hektik groß: Sie müssen Kandidaten aufstellen und den Wahlkampf organisieren. In Düsseldorf werden Kanzlerin Merkel, Ministerpräsidentin Kraft, FDP-Chef Rösler und sein Grünen-Kollege Cem Özdemir erwartet.

Pressestimmen zur Neuwahl in NRW
Infos

Pressestimmen zur Neuwahl in NRW

Infos
Foto: dpa, Federico Gambarini

In den Geschäftsstellen der Düsseldorfer Parteien sind Überstunden zurzeit normal: Seit klar ist, dass im Mai ein neuer Landtag gewählt wird, müssen quasi aus dem Stand Kandidaten nominiert, Plakate gedruckt und der Wahlkampf organisiert werden. "Aus meinem für die Osterferien geplanten Urlaub wird natürlich nichts", sagt Günter Freitag, Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Düsseldorf. Doch die Stimmung bei den Genossen in der Landeshauptstadt ist gut: Hatte man bei der Landtagswahl 2010 nicht einen Sitz errungen, geht man jetzt davon aus, mindestens zwei der vier Wahlkreise in der Landeshauptstadt direkt zu holen.

Die Düsseldorfer CDU, die schon vergangenes Mal gegen den Landestrend alle Wahlkreise gewonnen hatte, gibt sich weiterhin siegesgewiss. "Wir machen mit unserer Politik im Düsseldorfer Rathaus den Gegenentwurf zur Verschuldungspolitik des Landes", sagt Parteichef Klaus-Heiner Lehne. Das, da ist er sicher, werden die Bürger auch diesmal an der Wahlurne honorieren. Auf prominente Wahlkampfhilfe kann sich die CDU verlassen: Kanzlerin Angela Merkel hat zwar noch nicht zugesagt, "ihr Besuch in Düsseldorf ist aber Usus", so Lehne. Ein Auftritt von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, Spitzenkandidat der Union, ist ohnehin selbstverständlich. "Wir hoffen auf noch mehr Bundesminister."

So sicher wie der Auftritt Röttgens ist der seiner direkten Kontrahentin, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Die Düsseldorfer Sozialdemokraten hoffen aber, dass auch ihr Bundesvorsitzender Sigmar Gabriel und Frank-Walter Steinmeier, Chef der Bundestagsfraktion, nicht nur im Ruhrgebiet für die Wahl kämpfen, sondern auch in der Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Bei der FDP gilt eine Stippvisite von Philipp Rösler, Bundesparteichef und Wirtschaftsminister, als gesetzt, sagt die Kreisvorsitzende Gisela Piltz.

Auf der Wunschliste von Grünen-Chefin Mona Neubaur steht der Bundesvorsitzende Cem Özdemir ganz oben: "Wir schulden ihm einen Fortuna-Besuch, vielleicht lässt sich das kombinieren." Zunächst gilt es jedoch, den Wahlkampf organisatorisch auf den Weg zu bringen: Gestern tagte der Parteivorstand der SPD und hat sich angesichts der knappen Zeit darauf geeinigt, die vier Kandidaten für die Düsseldorfer Wahlkreise auf einer Vertreterversammlung am 29. März zu nominieren und nicht — wie sonst üblich zunächst in Wahlkreisversammlungen. Im Gespräch sind neben Parteichef Andreas Rimkus, Dirk Jehle, Karl-Heinz Krems, Ratsfrau Claudia Bednarski. Die CDU nominiert die Kandidaten am 30. März bei einer Delegiertenversammlung. Die vier Landtagsabgeordneten Olaf Lehne, Jens Petersen, Peter Preuß und Stefan Wiedon werden wieder antreten.

Bei den Grünen ist für 24. März eine Dringlichkeitsmitgliederversammlung angesetzt. Fest steht, dass sich die Landtagsabgeordneten Monika Düker und Stefan Engstfeld wieder zur Wahl stellen. Gleiches gilt für Robert Orth, den einzigen Landtagsabgeordneten der Düsseldorfer FDP. Über ihn und die anderen Kandidaten stimmen die Liberalen am 27. März in der Rheinterrasse ab.

(RP/rm/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort