Düsseldorf Waldschänke: Geisel gibt nach

Düsseldorf · Es gibt keine Abstimmung heute im Rat. Der OB setzt auf neuen Dialog.

 Bleibt sie nun oder doch nicht? Die Waldschänke in Vennhausen.

Bleibt sie nun oder doch nicht? Die Waldschänke in Vennhausen.

Foto: end

Die Zukunft der Waldschänke in Vennhausen bleibt weiterhin offen. Oberbürgermeister Thomas Geisel setzt nun auf einen neuen Runden Tisch des Investors, Anwohnern und Politikern. Der Investor, die Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft, habe bei Geisel um eine Vertagung des Ratsbeschlusses über die Baumaßnahme gebeten, hieß es bei der Stadt. Geisel erklärte sich auch bereit, gemeinsam mit Baudezernent Gregor Bonin an einem Bürgerdialog teilzunehmen. Er wolle "persönlich" den Dialog moderieren, hieß es in einer Pressemitteilung.

Dies allerdings wird von seinen grünen Koalitionspartnern eher skeptisch gesehen. So begrüßte Bürgermeister Günter Karen-Jungen im Beschwerdeausschuss der Stadt, in dem die Waldschänke auch Thema war, die neue Gesprächsbereitschaft, allerdings schlug er einen "neutralen" Moderator für einen Runden Tisch vor. Explizit schloss er den OB aus, der bei vielen Anwohnern in der Siedlung mit seinem Spruch "nur wer reich ist und dumm, baut um" für Ärger gesorgt hatte. Tatsächlich empfahl der Beschwerdeauschuss Investor, Anwohnern und Politik, sich ohne zeitlichen Druck an einen Runden Tisch zu setzen. Für einen eventuell daraus resultierenden neuen Vorschlag sei dann wieder die Bezirksvertretung 8 zuständig, so der Ausschuss.

Zuvor hatte die Bürgerinitiative zum Erhalt der Waldschänke mehr als 1000 Unterschriften überreicht, obwohl der Ausschussvorsitzende, SPD-Ratsherr Harald Walter, am Dienstag noch bei einem Mitglied der Bürgerinitiative Waldschänke angerufen und dieser nahegelegt hatte, die Eingabe für heute zurückzunehmen. "Die Ampel hat sich damit sicher keinen Orden für bürgerschaftliche Mitsprache verdient", sagte Ratsherr Andreas Auler (CDU). Karen-Jungen hingegen sagte: "Die Ampel ist nicht der OB und der OB ist nicht die Ampel."

Die Empfehlung des Beschwerdeauschusses wurde von vielen Anwohnern im Zuschauerraum des Ratssaals mit Applaus bedacht. Man verspreche sich viel von den neuen Gesprächen, so der Tenor.

(RP)
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