Düsseldorf Warten auf Genehmigung für Siedlung

Düsseldorf · 115 Wohnungen sollen am Sermer Weg modernisiert und 85 Einheiten neu gebaut werden. Doch die Baugenehmigung lässt auf sich warten. Mieter haben schon lange ihre Wohnungen geräumt.

Thomas Hummelsbeck, Geschäftsführer der Rheinwohnungsbau, eine Immobilientochter der katholischen Kirche, ist verärgert. Vor einem Jahr hat er eine Bauvoranfrage für den ersten Bauabschnitt zur grundlegenden Sanierung der großen Siedlung mit 240 Wohnungen am Sermer und Volkardeyer Weg und den dortigen Bau von neuen Häusern gestellt, und erst jetzt wurde diese genehmigt. "Wann wir nun endlich die Baugenehmigung erhalten und loslegen können, steht leider in den Sternen", sagt Hummelsbeck. Unerfreulich ist diese Verzögerung auch für die Bewohner der Siedlung. Um als erstes einen Gebäuderiegel kernsanieren zu können, wurde dieses Gebäude schon vor vielen Monaten leergezogen. "Das ist kein schönes Ambiente für die verbliebenen Nachbarn", sagt Hummelsbeck. Er rechnet nun zumindest mit einer schnellen Genehmigung für die Umbauarbeiten. "Die nützt uns aber ohne die Genehmigung für den Neubau wenig, da die Energieversorgung für beide Häuser über den Neubau erfolgt, beide Projekte deshalb gleichzeitig in Angriff genommen werden müssen."

Und auch die weiteren Bauabschnitte sind abhängig von diesen zwei Gebäuden. Denn in diese sollen die Bewohner der Anlage ziehen, wenn dann die restlichen Häuser, die aus den 1960er Jahren stammen, kernsaniert oder teilweise abgerissen werden. "Für alle Mieter ist dort allerdings nicht Platz, so dass wir für diese in unseren anderen Häusern in Düsseldorf nach einer neuen Wohnung suchen", sagt der Geschäftsführer. Dabei versucht man nach Möglichkeit alle Wünsche zu erfüllen und die sozialen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. "Wir beachten beispielsweise, ob Personen in der Nähe wohnen bleiben müssen, weil sie von Familienmitgliedern aus Lichtenbroich betreut werden, nehmen Rücksicht auf ein hohes Alter und Behinderungen."

Über 25 Millionen Euro will die Gesellschaft in das Projekt investieren, für das ein Architektenwettbewerb ausgerufen wurde. Das Konzept sieht vor, möglichst viele Häuser zu erhalten und nur wenig vom Bestand abzureißen. Die vorhandenen Wohnungen, mit zum Teil sehr kleinen Grundrissen, werden neu zugeschnitten, so dass verschiedene Größen von Einzimmer-Apartments bis Vierzimmer-Wohnungen entstehen. Ein weiteres Ziel ist die Barrierefreiheit, die allerdings in den alten Häusern nur in den Erdgeschosswohnungen umgesetzt werden kann. Dafür sollen die Kopfbauten der Häuserreihen abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, die komplett barrierefrei geplant werden. Außerdem ist eine "maßvolle Nachverdichtung" vorgesehen. Das bedeutet, dass zwei neue Mietshäuser hinzukommen und zwölf Einfamilienhäuser errichtet werden, die aber verkauft werden. Am Ende sollen auf dem Areal 82 neue Wohnungen gebaut und 115 Wohnungen modernisiert worden sein. Dabei wird aber darauf geachtet, dass die großzügigen Grünflächen zwischen den Gebäuden erhalten bleiben. Die Mietwohnungen sollen teilweise mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Alleine im ersten Neubau wird dies 20 Wohnungen betreffen. Insgesamt sind 82 förderfähige Wohnungen geplant.

(RP)
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