Tag der Trinkhallen in NRW Warum die Düsseldorfer ihre Büdchen lieben

Düsseldorf · Die einen kommen, weil es nah ist. Die anderen, weil sie die Gesellschaft schätzen. Und für wieder andere ist der morgendliche Gang zum Büdchen ums Eck zum Ritual geworden. Eines steht für die Düsseldorfer jedoch gleichermaßen fest: Ohne das Büdchen geht es nicht.

Hans-Gerd Wendt war schon immer Stammgast im Steh-Café von Ismet Jasarovski am Evangelischen Krankenhaus in Unterbilk. "Schon als das Büdchen eröffnet worden ist, war ich da. Das ist wie Familie", sagt Wendt. Gemeinsam mit anderen Düsseldorfer Kioskgängern hat er im Video-Interview mit RP Online erklärt, was er an seiner Lieblingsbude so schätzt und warum er ihr immer noch treu ist.

Dabei sind die Antworten zum Teil überraschend: Für Dieter Neveling ist es die Gesellschaft, die zählt. Roberto Poropat liebt den Kaffee in seinem Kiosk, Willi Bailly ist froh, dass er im Gegensatz zum Supermarkt im Büdchen nicht anstehen muss, und Lilli Gottschalt schätzt das gut ausgestattete Sortiment im Kiosk.

Und weil die Düsseldorfer ihre Büdchen so schätzen, gibt es sie vermutlich auch so zahlreich, ist die Landeshauptstadt heimliche Büdchen-Hauptstadt. Wie viele Büdchen und Trinkhallen (oder wie immer man sie am liebsten nennen mag) es im Stadtgebiet gibt, ist nicht erhoben. Es dürften jedoch einige Hundert sein - in sämtlichen Erscheinungsformen: Als Stehcafés, kleine Einkaufsläden, von außen nicht betretbar mit Fenster zum durchgreifen, als Ladenlokal oder freistehende Bude. Ihr Sortiment ist derweil überall fast gleich: Süßigkeiten, Getränke, Spirituosen, Zeitschriften, Tabak und Wundertüten.

Am Samstag würdigen die Düsseldorfer ihre Büdchen nun auch offiziell, beim ersten Düsseldorfer Büdchentag mit Poetry Slams und Livemusik im Kiosk. Parallel dazu findet rund ums Ruhrgebiet der Tag der Trinkhallen statt - ebenfalls mit viel Programm zwischen Zeitschriftenständer und Eistruhe.

(lai)
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