Düsseldorf Was man zur Bundestagswahl in Düsseldorf wissen muss

Düsseldorf · Am 24. September werden auch die Düsseldorfer zum Urnengang gebeten. Wer Chancen auf ein Mandat in Berlin hat - und wie man jetzt schon seine Stimme abgeben kann: Wir haben die wichtigsten Informationen vorab für Sie zusammengefasst.

Die Wahlplakate zur Bundestagswahl 2017 in Düsseldorf im Vergleich
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Die Wahlplakate zur Bundestagswahl im Vergleich

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Foto: SPD Düsseldorf

Rund 410.000 Düsseldorfer sind am Sonntag, 24. September, aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Düsseldorf ist dabei wie üblich in zwei Wahlkreise unterteilt - anders als bei Landtagswahlen, bei denen es vier Kreise gibt. Jeder Wahlberechtigte kann zwei Kreuze machen. Die Zweitstimme geht an eine Partei. Sie ist maßgeblich für die Kräfteverhältnisse im Parlament. Mit der Erststimme wird ein Kandidat gewählt. Dabei gilt, dass der Bewerber mit den meisten Stimmen einzieht. Sieben Parteien haben Kandidaten gestellt. Neben den sechs Parteien mit guten Chancen für den Bundestag ist das die Marxistisch-Leninistische Partei. Für diese tritt ein Mann an, der in anderer Funktion bekannt ist: Herbert Nussbaum läuft als Straßenmusiker "Nackter Cowboy" durch die Altstadt.

Es gibt fünf Abgeordnete mit Bezug zur NRW-Landeshauptstadt. Das bekannteste Düsseldorfer Gesicht ist Sahra Wagenknecht; die Stadt ist allerdings nur die politische Wahlheimat der Linken-Fraktionsvorsitzenden. Die amtierenden Direktkandidaten sind Thomas Jarzombek (Norden) und Sylvia Pantel (Süden), beide CDU. Im vergangenen Jahr ist Matthias Höschel für die Union eingezogen, er rückte nach dem Tod von Peter Hintze nach. Der Zahnarzt Höschel hat viele Heimaten: Er lebt in Meerbusch, gehört zum Düsseldorfer Kreisverband - und hat den Wuppertaler Wahlkreis von Hintze vorübergehend übernommen. Für die SPD sitzt Andreas Rimkus in Berlin.

Lokale Voraussagen sind mit Vorsicht zu genießen. Die bundesweite Dominanz der CDU lässt aber einen Doppelsieg in Düsseldorf erwarten. Die Internetseite election.de errechnet aus Erfahrungswerten und Umfragen eine Vorhersage. Der Vorsprung der Union ist nach dieser Berechnung im Nordkreis höher als im Süden. Allerdings gibt es aus CDU-Sicht im Norden ein Risiko: Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die in der Stadt bekannte FDP-Politikerin könnte Jarzombek einen spürbaren Anteil an Stimmen kosten. Dazu kommt, dass die AfD antritt. Die Sozialdemokraten sind daher zumindest nicht ganz ohne Hoffnung.

Das lässt sich mit dem Blick auf die Landeslisten der Parteien sagen. Für Jarzombek (Platz 13 der CDU) und Rimkus (17, SPD) geht es in Berlin sicher weiter. Wenn ihre Parteien einziehen - wonach es fest aussieht - sind auch Strack-Zimmermann (2, FDP) und Wagenknecht (1, Linke) auf jeden Fall dabei. Falls Pantel ihren Wahlkreis nicht gewinnt, muss sie mit Platz 45 bei der CDU zittern. Ein Einzug von Höschel (Platz 57) ist wenig wahrscheinlich, wie auch der von Philipp Tacer (46, SPD).

Man kann schon jetzt im Wahlamt, Brinckmannstraße 5, seine Stimme direkt vor Ort per Briefwahl abgeben. Mitzubringen sind Ausweis und, falls vorhanden, Wahlbenachrichtigung. Die Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs 8 bis 15.30 Uhr, donnerstags 8 bis 18 Uhr, freitags 8 bis 12.30 Uhr und am Freitag, 22. September, von 8 bis 18 Uhr. Auf der Internetseite der Stadt können die Unterlagen zur Briefwahl beantragt werden. Unter der Hotline der Stadt — Telefonnummer 0211-899-3368 — gibt es mehr Informationen, telefonisch kann man die Briefwahlunterlagen aber nicht beantragen.

(arl)
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