Düsseldorf Was vom Karneval übrig blieb
Düsseldorf · Neun Kisten voller teils hochwertiger Fundsachen wurden seit Altweiber bei der Polizei abgegeben.
Die Geschichte ist so alt wie der Straßenkarneval: Sind die tollen Tage vorbei, häufen sich die Verlustmeldungen. Vor allem Telefone, insbesondere teure Smartphones, sind den Jecken in der Altstadt scheinbar nur so aus den Taschen geflutscht - wenn sie nicht gleich die ganze Tasche aus den Aufgen verloren. Neun Umzugskisten voller Fundsachen hat Polizeihauptkommissar Ralf Moskopp im Tresor der Altstadtwache eingelagert. "Eigentlich bin ich seit Tagen zu nichts anderem gekommen", sagt er. 350 Fundsachen, überwiegend Geldbörsen und Ausweise und mindestens 40 Mobiltelefone hat er eingetütet und notiert, wer sie wann und wo gefunden hat. 350 ehrliche Finder, sagt der Polizist, "das ist doch auch eine gute Nachricht." Vor allem Awista-Mitarbeiter und das Kneipenpersonal gehörten zu denen, die die teils durchaus wertvollen Stücke vorbeibrachten.
Heute wird die Polizei sie wieder los, die Kisten werden ins Fundbüro gebracht, wo die Mitarbeiter seit Veilchendienstag fast schon durchgehend am Telefon hängen - so viele Suchmeldungen gehen bei ihnen ein. Sebastian Veelken, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts, zu dem die Fundsachenstelle gehört, sagt: "So viel wie in diesem Straßenkarneval ist schon lange nicht mehr liegen geblieben."
Unter "www.duesseldorf.de/ordnungsamt/fund" kann man übrigens nachschauen, ob das verlorene Eigentum abgegeben wurde. Das kann natürlich manchmal eine ganze Weile dauern. Das Ordnungsamt sucht aber auch selbst nach Eigentümern, bei Handys etwa über den Netzbetreiber.
Diese Woche brachte dem Fund- büro nicht nur einen Mengenrekord, sondern auch einen in Geschwindigkeit: Zehn Minuten, nachdem eine Geldbörse auf der Internetseite als gefunden gemeldet war, holte der Eigentümer sie ab.
