Düsseldorf Wechsel an der Rheinbahn-Spitze soll früher kommen

Düsseldorf · Der Konflikt zwischen Oberbürgermeister Thomas Geisel und Rheinbahn-Vorstandssprecher Dirk Biesenbach erlebt ein letztes bitteres Kapitel. Der Aufsichtsrat des Nahverkehrsunternehmens wird am Montag auf Initiative Geisels darüber abstimmen, ob Biesenbach bereits zum 1. Januar freigestellt wird und sein Nachfolger Michael Clausecker dann sein Amt antritt. Bisher galt der 1. März als Datum für den Wechsel.

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn entscheidet am Montag, ob Vorstandssprecher Dirk Biesenbach zum 1. Januar freigestellt wird.

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn entscheidet am Montag, ob Vorstandssprecher Dirk Biesenbach zum 1. Januar freigestellt wird.

Foto: A. Bretz

Freistellung bedeutet, dass der Vertrag Biesenbachs bestehen bleibt, er aber nicht mehr zur Arbeit kommen muss. Folgerichtig wäre auch, dass er zum Jahresbeginn nicht mehr im Handelsregister als verantwortlich geführt wird. Insider gehen davon aus, dass es im Aufsichtsrat zwar bissige Kommentare zum Antrag, letztlich aber eine Mehrheit geben wird.

Die Schwierigkeiten zwischen dem Rathaus- und dem Rheinbahnchef hatten sich schon kurz nach der Wahl Geisels ergeben. Ein größeres Nahverkehrsangebot zählte zu den zentralen Wahlversprechen von SPD und Grünen, Biesenbach hatte Sinn und Umsetzbarkeit hörbar angezweifelt. Erster offener Affront war schließlich das vergiftete Kompliment Geisels, Biesenbach sei ein guter Kaufmann, für Strategie aber müsse man einen neuen Vorstand holen. Dabei ließ er offiziell Biesenbach die Möglichkeit, einem dann dreiköpfigen Rheinbahn-Vorstand anzugehören, faktisch war klar, dass sich der in der Branche hoch angesehene Biesenbach dies nicht gefallen lassen würde.

Clausecker, der im Ende September zum neuen Vorstand bestimmt wurde, hatte zuletzt als selbstständiger Unternehmensberater in Berlin gearbeitet. Zuvor war er Deutschland-Chef des Bahnproduzenten Bombardier. Der Familienvater arbeitete außerdem bei Daimler, Siemens, in Leitungspositionen bei Bahnverbänden und bei der Treuhand. In diesen Tätigkeiten war er, wie von Geisel gewünscht, sowohl mit Finanzen als auch mit Strategie befasst.

(hdf)
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