26-jährige Palästinenser hatte gestanden, ebenfalls Anschläge auf Juden in Düsseldorf geplant zu haben Wehrhahn-Anschlag: Mutmaßlicher Terrorist soll vernommen werden

Düsseldorf (dpa). Mehr als drei Jahre nach dem blutigen Bombenanschlag auf jüdische Einwanderer in Düsseldorf verfolgen die Ermittler eine neue Spur. Die Polizei will prüfen, ob islamistische Terroristen der El Kaida nahen Gruppe Al Tawhid für den Anschlag verantwortlich sein könnten. Dazu soll ein vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht stehender mutmaßlicher Terrorist vernommen werden, bestätigte Staatsanwalt Ralf Herrenbrück am Dienstag auf Anfrage. Für die Vernehmung werde aber das Ende des Prozesses abgewartet.

<P>Düsseldorf (dpa). Mehr als drei Jahre nach dem blutigen Bombenanschlag auf jüdische Einwanderer in Düsseldorf verfolgen die Ermittler eine neue Spur. Die Polizei will prüfen, ob islamistische Terroristen der El Kaida nahen Gruppe Al Tawhid für den Anschlag verantwortlich sein könnten. Dazu soll ein vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht stehender mutmaßlicher Terrorist vernommen werden, bestätigte Staatsanwalt Ralf Herrenbrück am Dienstag auf Anfrage. Für die Vernehmung werde aber das Ende des Prozesses abgewartet.

Der 26-jährige Palästinenser hatte gestanden, ebenfalls Anschläge auf Juden in Düsseldorf geplant zu haben. Eines der genannten Anschlagsziele liegt nur unweit vom S-Bahnhof "Wehrhahn" entfernt, an dem im Juli 2000 durch eine Bombe zehn Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden. Auch die Art der Anschlagspläne ähnelt der bis heute nicht aufgeklärten Bluttat.

Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass der Palästinenser die Tat im Juli 2000 selbst begangen hat. Er ist Erkenntnissen der Behörden zufolge zur Tatzeit noch in den Terror-Camps Osama bin Ladens in Afghanistan ausgebildet worden. Dort soll er auch zeitweise als Leibwächter bin Ladens im Einsatz gewesen sein.

Bei dem Anschlag am 27. Juli 2000 in Düsseldorf waren zehn Einwanderer aus Osteuropa schwer verletzt worden. Die Mehrzahl sind jüdischen Glaubens. Zwei von ihnen schwebten zeitweise in Lebensgefahr. Ein ungeborenes Baby wurde durch einen Metallsplitter im Mutterleib getötet. Die Opfer, eine Gruppe Sprachschüler, waren auf dem Weg vom Unterricht zur S-Bahn, als die Bombe in einer weißen Plastiktüte explodierte. Für die Aufklärung sind mehr als 60.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

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