Düsseldorf U-Bahn-Bau nach acht Jahren am Ziel

Düsseldorf · Die Arbeiten für die Wehrhahn-Linie haben Düsseldorf seit Ende 2007 geprägt. An den nächsten drei Samstagen können die Bürger nun das Ergebnis besichtigen, dann ist in jeweils zwei neuen Stationen Tag der offenen Tür. Ein Rückblick.

Wehrhahn-Linie: Neuer Abschnitt des U-Bahnhofes Heinrich-Heine-Allee
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Neuer Abschnitt des U-Bahnhofes Heinrich-Heine-Allee präsentiert

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Foto: Joris Hielscher

2007 Am 28. November erfolgt am Graf-Adolf-Platz der Spatenstich für das Projekt. In einer Mitteilung der Stadt heißt es damals, dass die Kosten bei 650 Millionen Euro liegt. Als Starttermin der neuen U-Bahn wird das vierte Quartal 2015 angepeilt.

2008 Die Düsseldorfer gewinnen einen ersten Eindruck davon, was ihnen in den nächsten Jahren bevorsteht. Die Baufelder werden freigelegt, die ersten großen Geräte rollen an. Zudem lässt die Stadt im großen Stil Leitungen verlegen.

2009 An der Oberfläche werden immer mehr Provisorien für die Arbeiten unter Tage sichtbar. Zahlreiche Gleise werden verlegt, damit oben die Züge weiter rollen können, wenn unten der Tunnel gegraben wird. Am Bilker Bahnhof oder auf der Schadowstraße entstehen hakenreiche Strecken. Spektakulär wird es im Dezember. Das Schneidrad der Tunnelbohrmaschine mit einem Durchmesser von 9,50 Metern und einem Gewicht von 115 Tonnen wird in Bilk mit einem Kran in den Startschacht gehoben.

2010 Am 1. März startet die Tunnelbohrmaschine. Die erste Etappe führt über 1310 Meter zur Benrather Straße. Das Schneidrad gräbt vorne durchs Erdreich, während hinten der Tunnel gebaut wird. Der Kopf der Maschine drückt sich mit Pressen vom jeweils letzten Ring der Röhre ab. Sind 1,50 Meter zurückgelegt, stoppt das Schneidrad und der Fahrer der Maschine löst die Pressen an einem der acht Stücke eines Rings. In das Loch platziert er die gebogenen Betonstücke.

2011 Die Tunnelbohrmaschine geht im April auf ihre zweite Fahrt. Sie startet unter dem Corneliusplatz und fährt über 955 Meter bis zum Wehrhahn. Dieses Ziel erreicht sie im Dezember. Im Sommer stimmt der Stadtrat für eine weitere Kostenerhöhung. Sie liegen nun bei 748,1 Millionen Euro. Als Gründe nennt das Verkehrsdezernat höhere Baukosten, zusätzliche Personalausgaben und Entschädigungen.

Wehrhahn-Linie in Düsseldorf - eine Chronik
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So entsteht die Wehrhahn-Linie - eine Chronik

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Foto: Joris Hielscher

2012 Im September meldet die Stadt einen weiteren Kostenanstieg. Nun werden 780 Millionen Euro veranschlagt, weil mehr Beton verwendet werden musste und einige Materialien (zum Beispiel Stahl) stärker im Preis gestiegen sind als erwartet. Im Dezember gibt es einen Tag des offenen Tunnels. Rund 7000 Düsseldorfer erkunden die Röhre zwischen Graf-Adolf- und Kirchplatz.

2013 Das Verbindungsstück zwischen den Tunneln, die die Bohrmaschine gegraben hat, entsteht im Schutze eines Eispanzers. Um das denkmalgeschützte Gebäude des Kaufhof an der Königsallee nicht zu gefährden, wird das Erdreich zunächst eingefroren. Innerhalb des Panzers graben Bagger den Stollen, in dem später der neue Teil des U-Bahnhofs "Heinrich-Heine-Allee" entsteht.
Bei den Kosten geht die Stadt inzwischen von einer Summe um 828 Millionen Euro aus und nennt als Ursachen Verzögerungen und höhere Materialkosten.

2014 Der Innenausbau und die künstlerische Gestaltung der Bahnhöfe laufen auf vollen Touren. Jede der sechs neuen Stationen erhält auf ihrer oberen Etage (Verteilerebene) ein eigenes Erscheinungsbild. Künstler haben dafür Schriftzüge, Videoinstallationen und Klangbilder entwickelt.

2015 In den Tunneln sind im Laufe des Jahres alle Schienen verlegt, so dass die Rheinbahn die Testfahrten und später die Schulungen ihrer Fahrer beginnen kann. An der Oberfläche werden die Aufzüge der Stationen sichtbar, die Baustellen schrumpfen langsam, aber stetig. An den ersten drei Adventssamstagen stellt die Stadt den Bürgern jeweils zwei der neuen U-Bahnhöfe vor. Am 28. November sind dies "Kirchplatz" und "Schadowstraße" sein, am 5. Dezember "Pempelforter Straße" und "Graf-Adolf-Platz" und am 12. Dezember "Benrather Straße" und "Heinrich-Heine-Allee".

Die Kosten für den U-Bahn-Bau werden zu diesem Zeitpunkt auf 843,6 Millionen Euro beziffert.

(hdf)
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