Düsseldorf Weihnachtsmarkt edel wie der Libeskind-Bau

Düsseldorf · Weil das Umfeld sich völlig verändert hat, wird auch der Markt aufgepeppt. Händler müssen dafür 30 Prozent mehr zahlen.

Eindeutig: Das neue Design des Weihnachtsmarktes auf dem Schadowplatz passt sich der Architektur der benachbarten Libeskind-Bauten an.

Eindeutig: Das neue Design des Weihnachtsmarktes auf dem Schadowplatz passt sich der Architektur der benachbarten Libeskind-Bauten an.

Foto: DMT/liganova

Ab dem 21. November wird der Schadowplatz zu einem weiteren Highlight des Düsseldorfer Weihnachtsmarktes. Nur wenige Wochen nach der Eröffnung des Kö-Bogens präsentiert sich der Teilmarkt dann mit einem neuen einheitlichen Konzept: Die Besucher dürfen sich auf ein winterlich-weißes weihnachtliches Dorf freuen, das bei vielen Weihnachtsmarktfans Assoziationen an das Flair und den Baustil Skandinaviens hervorrufen wird, heißt es in einer Mittelung.

Die ersten Gespräche mit den Bewerbern für die Stände des Schadowplatzes haben begonnen und sämtliche Bewerber werden in den kommenden Tagen von der Agentur Liganova kontaktiert. Bis Ende Juni sollen die Verträge mit den Händlern stehen. Konzipiert wurde die neue Gestaltung des Teilmarktes von Liganova. Die Agentur hat im Rahmen einer Dienstleistungskonzession die organisatorische und wirtschaftliche Verantwortung für den Teilmarkt von der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH (DMT) übertragen bekommen.

Für drei Jahre bis einschließlich 2015 realisiert Liganova den Teilmarkt vor dem Kö-Bogen. Leitlinie der Neugestaltung war für Liganova, eine Symbiose aus moderner Architektur und traditioneller weihnachtlicher Stimmung zu erreichen. Die Hütten des neuen Marktes kennzeichnet ein geometrisch klares Design. Komplett weiß lackiert werden sie für eine skandinavisch inspirierte Adventsatmosphäre sorgen, sagen die Tourismusfachleute.

Ihre Architektur folgt einem klaren und reduzierten Gestaltungsansatz. Die Kanten sind mit LED-Lichtern versehen, die zum einen neben weiteren Dekorationselementen für weihnachtliche Stimmung sorgen und zum anderen die Formen der Hütten effektvoll betonen. Im direkten Vergleich zu der geschwungenen Fassade der Libeskind-Gebäude werden sie für einen spannenden architektonischen Kontrast sorgen. "Der innovative Teilmarkt wird perfekt zum neu gestalteten Schadowplatz passen und hervorragend mit der Architektur des Kö-Bogens harmonieren", betont Eva-Maria Illigen-Günther, Geschäftsführerin der DMT.

Der Platz wird im Herbst über eine völlig andere Qualität verfügen. Denn mit der Eröffnung der Einzelhandelsgeschäfte in den Libeskind-Gebäuden des Kö-Bogens ab Oktober wird der Schadowplatz zu einem der meistfrequentierten Plätze in der gesamten Innenstadt. "Davon werden auch die Händler des neu gestalteten Marktes erheblich profitieren. Der Schadowplatz wird eine echte 1A-Lage auf dem Weihnachtsmarkt", heißt es bei der DMT. Für die Händler wird die neue Gestaltung des Marktes ebenfalls zu Neuerungen führen.

Ab diesem Jahr sind die Hütten auf dem Platz von Liganova anzumieten. Dies ist eine notwendige Voraussetzung, um ein einheitliches Gestaltungskonzept zu realisieren. Der Schadowplatz war einer der letzten Teilmärkte, auf dem noch kein gemeinsames Gestaltungskonzept existierte. Die Kosten der Händler für die Teilnahme an dem Markt steigen um rund ein Drittel.

Gleichzeitig entfallen für sie aber Aufwände, denn die Hütten werden komplett aufgebaut an sie übergeben. Kosten für Transport, Aufbau oder Lagerung entstehen nicht mehr, weil all dies von Liganova umgesetzt wird. Die Hütten können im Innenausbau zudem an die Anforderungen der Händler angepasst werden.

Als die Entscheidung für die Stuttgarter Agentur Anfang des Jahres bekannt wurde, hatte es in Düsseldorf einige Bedenken und offenen Protest (Stichwort "Schwabenmarkt") des Schaustellerverbandes gegeben. Man wehrte sich dagegen, den Markt in die Hände einer Agentur aus einer fernen Stadt zu legen.

Zudem kam der Verdacht auf, der Hauptmieter des Kö-Bogens — das Stuttgarter Unternehmen Breuninger — habe dabei seine Hand im Spiel gehabt. Das hatte die DMT seinerzeit aber bestritten. Natürlich habe aber Breuninger ein großes Interesse daran, dass im Umfeld des Kö-Bogens ein in der Optik adäquater Weihnachtsmarkt stehe.

(EW)
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