Düsseldorf Weißer Ring sucht Verstärkung bei der Hilfe für Verbrechensopfer
Düsseldorf · Mit 380 Mitgliedern ist der Weiße Ring in Düsseldorf nicht eben ein starker Verein. Dass die Außenstelle des Verbandes, der sich um die Opfer von Straftaten kümmert, trotzdem eine Menge leistet, liegt nicht zuletzt an ihrer Leiterin. Marianne Lessing-Blum feiert jetzt ihr Fünfjähriges in diesem Ehrenamt.
Bevor sie im August 2009 übernahm, war der Düsseldorfer Weiße Ring vier Jahre lang vom Landesverband mitbetreut worden. Inzwischen ist der Düsseldorfer Verein nicht nur fest ins Netzwerk der Hilfsangebote für Verbrechensopfer eingebunden, sondern zeigt auch sonst viel Präsenz in der Stadt.
Seit vier Jahren ist der Weiße Ring Düsseldorf auch in der Musikszene aktiv, als Schirmherr für die Mädchenband "Töchter Düsseldorfs". Deren Motto "Mädchen stark machen - wir haben uns und die Musik" unterstützt die Außenstellenleiterin gern, denn "starke Persönlichkeiten werden auch seltener zu Opfern".
Das versucht Marianne Lessing-Blum auch in persönlichen Gesprächen zu vermitteln. Die Sprechstunden im Café der Johanneskirche (jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 12 bis 14 Uhr) hat sie auch dafür eingeführt. Nicht nur Opfer von Straftaten nutzen das Angebot, auch der ein oder andere Düsseldorfer hat sich bei ihr schon über die Arbeit des Vereins informiert - etwa über die Art von Hilfe, die der Weiße Ring leistet. Den hatte 1976 Deutschlands berühmtester TV-Fahnder Eduard Zimmermann gegründet, um Opfern von Straftaten zu helfen.
Dabei geht es meist um Geld, als Sofortmaßnahme zur Überbrückung größter Not oder auch für Rechtshilfe. In Düsseldorf ist die Zahl der Auszahlungen seit Jahren steigend. 2013 half der Verein mit insgesamt 40 000 Euro - Rekord in der Düsseldorfer Geschichte des Weißen Rings. 13 aktive Ehrenamtler unterstützen Marianne Lessing-Blum - die bis zu ihrer Pensionierung beim Landesversorgungsamt über Entschädigungsanträge der Menschen entschied, die sie heute berät - bei ihrer Arbeit. Zu wenig für eine Großstadt, hat sie schon bei ihrem Amtsantritt gesagt, und die Hoffnung, dass sich das ändert auch noch nicht aufgegeben.
