Rathaus-Opposition verlangt Aufklärung Weiter Wirbel um Arena-Bau

Düsseldorf (dto). Die 'LTU arena' kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Im Vorfeld einer für kommende Woche geplanten Gesellschafterversammlung, häufen sich Klagen über noch nicht bezahlte Rechnungen. SPD-Bürgermeisterin Gudrun Hock forderte unterdessen einen Bericht zur Lage der Arena. Die Arena-Betreibergesellschaft sieht dagegen weiter keine Probleme durch die Insolvenz von Walter-Bau, da die an der Arena beteiligte Walter-Bau-Tochter WPF weiter eigenständig und profitabel arbeite.

Auf der Gesellschafterversammlung der Betreibergesellschaft soll über die neue Lage der Arena durch die Walter-Bau-Pleite informiert werden. Für die Opposition im Düsseldorfer Rat ist das längst überfällig. SPD-Bürgermeisterin Hock hält es für nicht hinnehmbar, dass die Politik von den Schwierigkeiten immer erst aus der Presse erfahre und forderte einen Lage-Bericht. Schließlich müsse der Rat durch die 25,1-prozentige Beteiligung der Stadt an der Betreibergesellschaft auch eine Kontrollfunktion ausüben können. In den letzten Tage sei eher der Verdacht entstanden, dass etwas nicht stimme.

Mittlerweile macht sogar das Gerücht von einer möglichen Zahlungsunfähigkeit die Runde. "Wir sind selbstverständlich zahlungsfähig", so Arena-Geschäftsführer Frank Muench gegenüber der Rheinischen Post. Allerdings, vor 14 Tagen hatte der Büroausstatter Favia nur durch erheblichen öffentlichen Druck und einer Klageandrohung erreicht, dass eine ausstehende Rechnung in Höhe von 300.000 Euro dann doch kurzfristig bezahlt wurden. Bezahlt wurde allerdings von dem zweiten Gesellschafter der Baugesellschaft, ABB die für Walter-Bau in die Bresche sprang.

Nachdem die Handwerkskammer Düsseldorf vor zwei Wochen eine Hotline für Handwerksbetriebe der Arena eingerichtet hatte, haben sich dort bereits zwölf Betriebe mit ausstehenden Rechnungen gemeldet. "Das Gesamtvolumen der Rechnungen beläuft sich auf 960.000 Euro", so Albert Beyer, der bei der Kammer für das Arena-Problem zuständig ist. Dabei handelt es sich um Anlagenbauer, Maurer, Tischler, Elektriker, KfZ-Betreibe und andere Gewerke. Die Handwerkskammer will diese Unternehmen jetzt beim Einholen ihrer Forderungen aktiv unterstützen.

Auch eine weitere unbezahlte Rechnung steht jetzt im Raum. Investor Gerald Wagner sagte einer Düsseldorfer Zeitung, ihm stehe eine Forderung in Höhe von 500.000 Euro durch die Vermittlung eines Investors für das noch im Bau befindliche Arena-Hotel zu. Das Geld hätte er eigentlich bereits seit Sommer 2004 haben müssen, er sei aber zu einer Stundung bis Ende Januar bereit gewesen. Wagner setzte gegenüber der Zeitung gar ein Ultimatum bis nächste Woche und drohte mit Insolvenzantrag gegen die Arena. Arena-Chef Münch sieht das allerdings anders und zweifelt an, das Wagner darüber überhaupt einen rechtlich verwertbaren Title habe.

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