Düsseldorf Weniger Bahnlärm durch begrünte Gleise

Düsseldorf · Sechs weitere Streckenabschnitte der Straßenbahn erhalten Rasengleise, wenn die Schienen dort erneuert werden.

Im Zuge der Gleiserneuerung plant die Rheinbahn auf sechs Streckenabschnitten in viel befahrenen Bereichen der Stadt, das Gleisbett zu begrünen. Die Strecken mit einer Länge von insgesamt 3610 Meter wurden von Stadt und Rheinbahn ausgewählt, weil die Lärmbelastung dort hoch ist und Rasen den Schall dämpft. Dabei handelt es sich um die Kaiserstraße (zwischen Sternstraße und Nordstraße), die Haroldstraße (zwischen Graf-Adolf-Platz und Poststraße), die Dorotheenstraße (zwischen Behrenstraße und Grafenberger Allee), die Kettwiger Straße (zwischen Behrenstraße und Erkrather Straße), die Kölner Landstraße (zwischen Itterstraße und Abzweig Schleife Holthausen) und die Lenaustraße (zwischen Graf-Recke-Straße und Mörsenbroicher Weg). Einen Terminplan für die Begrünung gibt es allerdings nicht.

Wie Umweltdezernentin Helga Stulgies auf Anfrage der CDU im Umweltausschuss erklärte, würde für den Umbau zu Rasengleisen der Zeitpunkt genutzt, wenn die Gleise erneuert werden müssen. Finanziert wird die Begrünung durch Gelder, die für den Masterplan Lärmminderung zur Verfügung stehen. Im Schnitt würden dafür jährlich zwischen 100.000 und 250.000 Euro ausgegeben, erklärte Stulgies. Seit 2008 wurden 5280 Meter Schienen begrünt. Kürzlich wieder ins Gespräch gebracht hatte der Jugendrat das Thema durch einen Antrag im Ordnungs- und Verkehrsausschuss, der in den Umweltausschuss weitergeleitet wurde.

Auf die Frage, welche Erfahrungen bislang mit Rasengleisen zur Lärmreduzierung gemacht wurden, erklärte Stulgies, dass dazu keine genauen Messergebnisse vorliegen würden. Als Erfolg wird aber gewertet, dass Anwohner die Rasengleise als Verbesserung ihres Wohnumfelds und als Lärmminderung begrüßen. Dabei ist nicht jeder Streckenabschnitt gut geeignet für eine Begrünung: Ungünstig sind sehr schattige Gleise und stark frequentierte Haltestellen. Nicht begrünt werden können Weichen. Auch Abschnitte, die von Autos befahren werden, kommen nicht in Betracht.

Mit zunehmendem Anteil von Rasengleisen steigen die Folgekosten, erklärte Stulgies. Derzeit würden Rheinbahn und Stadtverwaltung die Kosten für Pflege und Sanierung ermitteln und nach einer Regelung dafür suchen, wer diese Folgekosten übernimmt.

(RP)
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