Düsseldorf Wer sind Düsseldorfs beste Vermieter?

Düsseldorf · Die RP sucht mit mehreren Beteiligten den "Vermieter des Jahres". Zum Auftakt der Serie zu diesem Thema gab es in den Schadow Arkaden eine Diskussion. Wichtig sind fürs Auskommen zunächst einmal korrekte Abrechnungen.

 Diskussion bei der Düsseldorfer Immobilienmesse (v.l.): Holger Knille (Stadtsparkasse), Hans-Jochem Witzke (Mieterverein), RP-Redakteur Thorsten Breitkopf, Ingo Apel (Haus und Grund) und Jörg Schnorrenberger (RDM)

Diskussion bei der Düsseldorfer Immobilienmesse (v.l.): Holger Knille (Stadtsparkasse), Hans-Jochem Witzke (Mieterverein), RP-Redakteur Thorsten Breitkopf, Ingo Apel (Haus und Grund) und Jörg Schnorrenberger (RDM)

Foto: Endermann

Klarheit und ein offener Umgang sind die wichtigsten Bausteine für ein gutes Miteinander von Vermieter und Mieter. In diesem Punkt waren sich die Diskutanten bei der Podiumsdiskussion einig. Sie ging bei der Düsseldorfer Immobilienmesse über die Bühne, die gestern 15 000 Besucher in die Schadow Arkaden lockte. Gegenseitiger Respekt gehört natürlich auch dazu - und alle Vertreter waren sicher, dass in den meisten Fällen Vermieter und Mieter ein ordentliches Verhältnis zueinander wollen.

"Wir hören immer wieder von Begebenheiten, die das schlechte Image vom gierigen Vermieter Lügen strafen", sagte Jörg Schnorrenberger vom Ring Deutscher Makler. Dazu gehörten etwa Umbaumaßnahmen für eine Tagesmutter oder das tolle Verhältnis zwischen einem alten Ehepaar und einer jungen Familie, die zu einem neuen Verbund zusammengewachsen sind.

Dennoch steckt der Teufel manchmal im Vertragsdetail. "Fallstricke gibt es genug", meinte Ingo Apel, Vorstand vom Verein Haus und Grund, in dem Immobilieneigentümer organisiert sind, mit Blick auf rechtliche Fragen. "Guter Wille und der gesunde Menschenverstand reichen nicht aus, Konflikte zu vermeiden." Zu Hans-Jochem Witzke, dem Vorsitzenden des Mietervereins, sagte er scherzhaft: "Wir sind beide 20 Jahre im Geschäft, aber ich behaupte, dass wir beide nicht ad hoc eine korrekte Nebenkostenabrechnung machen könnten."

Beratung und Information sind also für Vermieter wichtig, denn wenn es Ärger gibt, dann meist wegen der Nebenkosten. Als RP-Wirtschaftsredakteur Thorsten Breitkopf, der die Runde moderierte, nach weiteren Beispielen fragte, nannte Apel das Wirtschaftlichkeitsgebot. Ein Vermieter müsse bei einer Ausschreibung nicht das billigste Angebot annehmen, sondern das wirtschaftlichste. "Sonst kann der Mieter von seinem Widerspruchsrecht Gebrauch machen."

Dass all dies für manchen Immobilienbesitzer Neuland ist, bestätigte Holger Knille, beim Düsseldorfer Marktführer Stadtsparkasse der Abteilungsleiter für Immobilienfinanzierungen. "Die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten bringen immer mehr Menschen auf die Idee, ihr Geld in Immobilien anzulegen." Ob es dann auch die erwünschte Rendite von drei bis sechs Prozent gebe, bezweifelte Witzke allerdings. Wer 3500 Euro pro Quadratmeter investiere, könne schlecht bis zu 20 Euro Kaltmiete verlangen. "Wer soll das in Düsseldorf bezahlen?"

Knille warb auch dafür, die vielen Möglichkeiten zur Modernisierung älterer Wohnungen zu nutzen. Es gebe günstige Kredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, auch die Stadt gebe Zuschüsse, um energetische Sanierungen sowie generationengerechte Umbauten zu ermöglichen (Barrierefreiheit, breitere Türen). "Da sind am Ende beide froh: der Mieter, der bei gleicher Gesamtmiete in einer besseren Wohnung lebt, und der Vermieter, der eine höhere Rendite erzielt."

(RP)
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