85.000 Zuschauer in Düsseldorf So läuft die Planung für das Ed-Sheeran-Konzert

Düsseldorf · Der Open-Air-Auftritt wird unter Zeitdruck vorbereitet. Was alles geklärt werden muss.

 Ed Sheeran auf der Bühne. (Archiv)

Ed Sheeran auf der Bühne. (Archiv)

Foto: dpa, bsc sab

Am 22. Juli tritt Ed Sheeran in Düsseldorf auf. Die Genehmigung für das umstrittene Konzert steht allerdings noch aus. Wir erklären das Verfahren vor dem Konzert.

D.Live braucht eine Nutzungsgenehmigung für das Gelände. Die Stadttochter, die für Veranstaltungen zuständig ist, hat daher bei der Stadtverwaltung umfangreiche Unterlagen eingereicht. Dazu gehören ein Brandschutzkonzept, ein Sicherheitskonzept (inklusive Unwetter) mit Fluchtwegen, Angaben zu Umweltfolgen, eine luftrechtliche Zustimmung wegen der Nähe zum Flughafen, eine Konzession für den Getränkeausschank, ein (extern erstelltes) Schallimmissionsgutachten sowie ein Entsorgungskonzept. Diese Papiere umfassen viele Detailfragen und -entscheidungen.

Der umfangreichste Punkt ist laut D.Live das Verkehrskonzept: 85.000 Menschen müssen an- und abreisen. Weil das Konzert verlegt wurde, werden viele Besucher aus dem nördlichen Ruhrgebiet erwartet. Es wird daher einen Shuttle-Bus zum Flughafen-Fernbahnhof geben, wo Nah- und Fernzüge verkehren. Auch auf Besucher, die mit der U-Bahn oder dem Auto anreisen, muss man sich vorbereiten.

Das Ed-Sheeran-Konzert war ein kurzfristiges Geschenk - so sehen es zumindest die Verantwortlichen. Erst Ende Januar hatte man entschieden, den Lkw-Parkplatz an der Messe als Open-Air-Gelände zu nutzen. Eigentlich sollte es 2019 losgehen. Dann ergab sich, dass Sheerans ausverkauftes Konzert auf dem Flughafen Essen/Mülheim gefährdet ist, weil brütende Vögel gestört würden und Blindgänger-Bomben befürchtet werden. Die Veranstalter lasen die ersten Berichte aus Düsseldorf - und fragten an. Nun müssen die Vorarbeiten in etwas mehr als vier Monaten erledigt werden.

Die Stadtverwaltung prüft aktuell die Unterlagen, D.Live hat einige Rückfragen erhalten. Insgesamt sind acht Ämter beteiligt. Wenn diese ihre Zustimmung geben, muss die Politik befragt werden: Voraussichtlich Ende Mai wird es eine gemeinsame Sondersitzung von einigen Gremien geben. Um das Gelände dauerhaft zu nutzen, ist später eine weitere Genehmigung nötig.

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Theoretisch ja. Alle Verantwortlichen betonen, dass die Prüfung ordnungsgemäß erfolgt - trotz Zeitdrucks und obwohl der Veranstalter eine Stadttochter ist. Auch die Politik könnte blockieren. Von D.Live heißt es, man habe durch Vorprüfungen sichergestellt, dass keine bösen Überraschungen wie am Flughafen Essen/Mülheim zu erwarten sind. Zudem ist klar: Die Mehrheit des Rats ist grundsätzlich einverstanden. Bei kleineren Einwänden passe man die Konzepte an, sagt D.Live-Geschäftsführer Michael Brill. Er verweist darauf, dass Düsseldorf schon unzählige und erheblich umfangreichere Events wie den Start der Tour de France organisiert hat. "Wir sind in der Lage, solche Großveranstaltungen auszurichten", sagt Brill. "Das kann keine andere Stadt in NRW so gut."

(arl)
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