Reha Care Wie Roboter den Pfleger ersetzen

Düsseldorf · Bis Samstag, 17. August, präsentieren rund 700 Aussteller auf der Fachmesse "Rehacare" neue Produkte und Hilfsmittel, die das Leben für Menschen mit Behinderungen, Pflegebedarf und chronischen Krankheiten leichter machen sollen. Die wichtigsten Innovationen auf einen Blick.

Der Ferrari unter den Rollstühlen
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Der Ferrari unter den Rollstühlen

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Off-Road-Rollstühle, Assistenz-Roboter, Lichtwecker und Elektroautos für Geh-Behinderte — die 20. Internationale Fachmesse Rehacare zeigt auch in diesem Jahr wieder die neuesten Produkte und Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen, Pflegebedarf und chronischen Krankheiten. Bis Samstag, 17. Oktober, präsentieren 706 Aussteller aus 29 Ländern ihre Innovationen auf dem Düsseldorfer Messegelände. Ein Überblick über die neuesten Erfindungen.

Assistenz-Roboter "Friend"

Er hilft beim Kochen, öffnet Türen oder holt selbständig Gläser aus dem Küchenschrank. Der Assistenz-Roboter "Friend" ist ein Rollstuhl mit einem montierten Roboterarm und lässt sich entweder durch Augenbewegungen, über Hirnsignale oder Sprache steuern. Mit seiner Hilfe sollen Menschen mit Lähmungen oder Multipler Sklerose in Zukunft nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen sein. Entwickelt wurde der Roboter vom Institut für Automatisierungstechnik (IAT) der Universität Bremen. Zu kaufen gibt es den "Friend" aber noch nicht. "Wir befinden uns noch in der Entwicklungsphase", erklärt Erwin Wendland von der Uni Bremen.

Elektromobil für Rollstühle

Auf den ersten Blick erinnert er an einen knallgelben Smart. Doch der rund zwei Meter lange und 1,5 Meter breite "Cruiser" der Firma Kenguru ist ein Elektromobil für Rollstuhlfahrer. Die können durch die Hecktür hineinfahren und sich dann mit einer Geschwindigkeit von maximal 45 Kilometern in der Stunde auf den Weg zur Arbeit, zu Freunden oder zur Familie machen. Die Batterien müssen vier bis acht Stunden aufgeladen werden und reichen für eine Strecke von 50 bis 120 Kilometern. Kosten wird der "Cruiser" voraussichtlich rund 12 000 Euro.

Hilfen zur Kommunikation

Mit über 10 000 Symbolen und vordefinierten Benutzeroberflächen hilft der "Tobii Communicator" sprachbehinderten Menschen, mit anderen zu kommunizieren. Auf einem rund 31 Zentimeter langen und 26 Zentimeter breiten portablen Bildschirm zeigt er Szenebilder, Wörterlisten oder Seiten mit Kernvokabular. Die Bilder oder Wörter können mit einem Joystick oder auch per Augen-Steuerung ausgewählt werden. Das Gerät liest dann die Wörter oder ganze Sätze laut vor. Der "Tobii Communicator" kostet zwischen 7900 Euro und 8700 Euro — mit Augensteuerung 15 700 Euro.

Innovationen für Rollstuhlfahrer

Die Firma Motion Solutions bietet einen Cross-Trainer für Rollstuhlfahrer an. Der "Glider" verhilft ihnen aus der Sitzposition in einen gesicherten und gestreckten Stand. Die Beine können so mit Hilfe der Arme bewegt werden. "So ist eine Eigentherapie zu Hause möglich", erklärt Geschäftsführer Klaus Gierse. Außerdem zeigt der Schweizer Urs Schönauer Designer-Rollstühle wie den "Airstreamer" aus Aluminium, und die Firma Sorg Rollstuhltechnik präsentiert einen Outdoor-Vorbau für Rollstuhl-Touren im Wald oder auf der Wiese.

(RP)
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