Düsseldorf Wilderei im Garather Forst?

Düsseldorf · Ein Unbekannter legt offenbar Abfälle aus, um Wildschweine anzulocken.

 Förster Dankwart von Dörnberg vor dem Zaun seines Geländes, wo er immer wieder die Löcher notdürftig flickt.

Förster Dankwart von Dörnberg vor dem Zaun seines Geländes, wo er immer wieder die Löcher notdürftig flickt.

Foto: Olaf Staschik

Täglich geht die Hundebesitzerin mit ihrem Vierbeiner im Garather Forst spazieren. Da lässt Frauchen auch schon mal ihren Hund von der Leine. Der kam nun stundenlang nicht wieder - das war kurz vor Weihnachten. Fressen wollte das Tier danach nichts. T

age später entdeckte sie unweit des Weges "Berge von Fleisch und Wurst-Enden". Ihren Hund leint sie seitdem immer an. Mehrfach wandte sie sich an die Stadtverwaltung, die kurz darauf die Reste entfernen ließ.

Die Schlachtabfälle wurden bisher an der Grenze zum abgezäunten Gebiet der Burgdorff'schen Forstverwaltung gesehen. Für deren Verwalter Dankwart von Dörnberg steht fest: Hier ist ein Wilderer unterwegs. "Wahrscheinlich ein Metzger; denn die Fleischreste sind von den nebenliegenden Knochen perfekt ausgelöst", sagt Dörnberg. Mit dem Fleisch locke der Wilderer die Wildschweine an, die auf Dörnbergs Gebiet leben. Seine Theorie: Der Unbekannte legt Fleisch auf seinem Gelände aus, lockt damit die Wildschweine an den Zaun.

"Dann wühlen die Sauen so lange, bis sie drankommen", sagt von Dörnberg und kann nicht ausschließen, dass sie unter dem Zaun hindurchkriechen und ins freie Gelände gelangen, obwohl er den Zaun immer wieder repariere.

"Der Unbekannte hat auch genug Zeit, die Sauen zu schießen", sagt von Dörnberg, und schließt nicht aus, dass der Täter beim Graben unter dem Zaun nachgeholfen hat. Auch weiß er aus der Nachbarschaft rund ums Kappeler Feld und der Adalbert-Bruch-Straße, dass die Anwohner mehrfach nachts Schüsse gehört haben. Auf dem privaten Gelände sind zahlreiche Wildschweinspuren zu sehen - direkt vor dem Zaun, wo am Montagmorgen wieder Fleisch ausgelegt war. Von Dörnberg rief das Ordnungsamt an.

Paul Schmitz, Leiter der Stadtforstverwaltung, kennt das Problem der Schlachtabfälle. Doch den Verdacht des Försters von Dörnberg weist er zurück. Er glaubt nicht daran, dass im Garather Forst gewildert wird. Die Wahrscheinlichkeit, aufzufallen, sei viel zu hoch. Auch habe er noch keine Blutspuren entdeckt.

Dem entgegnet von Dörnberg: "Je nach Schuss verliert ein Tier so gut wie kein Blut." Beim Umweltamt hat Schmitz schon Anzeige erstattet. Sowohl der OSD als auch die städtischen Förster gehen verstärkt Streife. Spaziergänger können Beobachtungen unter Telefon 8926805 melden.

(RP)
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