Awista erklärt Einsatz So funktioniert der Winterdienst in Düsseldorf

Düsseldorf · Wenn es schneit und es glatt wird, geht es vielen Düsseldorfern nicht schnell genug: Gefühlt dauert es oft Stunden, bis der Winterdienst der Awista die Straßen von Schnee und Eis befreit. Aber stimmt dieses Gefühl?

"Nein", sagt Awista-Pressesprecher Ralf Böhmer. "Am Sonntag beispielsweise saßen innerhalb von einer Stunde alle 35 Mitarbeiter auf ihren Räumfahrzeugen. Zudem waren noch über 80 Leute unterwegs, die unter anderem Zebrastreifen per Hand gestreut haben. Insgesamt waren etwa 150 Awista-Mitarbeiter im Einsatz."

Fällt Schnee, der auch liegen bleibt, tritt bei der Awista nämlich automatisch die Dringlichkeitsstufe 1 in Kraft. Die Mitarbeiter, die Rufbereitschaft haben, werden von der Leitstelle informiert. Sie gehen dann wie folgt vor:

  • Zunächst werden stark befahrene Straßen mit gefährlichen Stellen wie Gefällstrecken, scharfen Kurven, Straßenverengungen und Brücken gestreut. Außerdem Hauptverkehrsstraßen, Straßen mit Unfallschwerpunkten und mit schienengebundenem öffentlichen Nahverkehr sowie Straßen vor Krankenhäusern.
  • Danach werden Straßen, die aus den Wohngebieten zu den Hauptstraßen führen, und Straßen mit öffentlichem Personennahverkehr geräumt. Die Hauptfahrradwege werden gleichzeitig mit Kleinkehrmaschinen geräumt und gestreut.

"Natürlich können wir nicht überall gleichzeitig sein, daher wundern sich vielleicht einige Düsseldorfer, wann endlich der Winterdienst kommt", sagt Böhmer. "Normalerweise sind die 1.400 Kilometer Strecke in Düsseldorf aber in drei bis dreieinhalb Stunden geräumt."

Wenn es permanent schneit, müssen die Awista-Mitarbeiter natürlich auch mal Doppelschichten fahren, das bedeutet Überstunden. "Das war am Sonntag aber nicht nötig", sagt Böhmer. Für die Awista war das ein "normaler" Winterdienst-Tag.

Gestreut wurden 600 Tonnen Salz. Das Lager umfasst 3.600 Tonnen Salz. "Das reicht für zehn Großeinsätze, damit sind wir in Düsseldorf gut aufgestellt", erklärt Böhmer. "Natürlich beobachten wir immer die Wettervorhersage. Unsere Mitarbeiter müssen eine gute Nase für Schnee haben. Ist es feucht und etwa zwei Grad Celsius kalt mit sinkender Tendenz, rücken wir auch schon prophylaktisch mit unseren vier Sole-Fahrzeugen aus. Die sprühen vor allem auf den Rheinbrücken einen feinen Salz-Film auf die Straßen, damit die Gefahr von Blitzeis gedämmt wird."

Bei Schneehöhen von mehr als 25 Zentimeter tritt Dringlichkeitsstufe zwei in Kraft. Dann werden auch Wohnstraßen, Straßen in Tempo 30-Zonen und verkehrsberuhigte Gebiete, die im allgemeinen nicht gestreut werden, geräumt. Das muss von der Stadt aber extra genehmigt werden.

(aka, anka)
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