Düsseldorf Wird Bergische Kaserne doch Flüchtlingsunterkunft?

Düsseldorf · Die Stadt verhandelt mit dem Bundesverteidigungsministerium über das nahezu leerstehende Bundeswehr-Areal.

 Während das Rathaus unter Hochdruck nach Flächen sucht, um Flüchtlinge unterzubringen, steht im Osten Düsseldorfs ein riesiges Bundesareal nahezu leer:

Während das Rathaus unter Hochdruck nach Flächen sucht, um Flüchtlinge unterzubringen, steht im Osten Düsseldorfs ein riesiges Bundesareal nahezu leer:

Foto: centertv

Während das Rathaus unter Hochdruck nach Flächen sucht, um Flüchtlinge unterzubringen, steht im Osten Düsseldorfs ein riesiges Bundesareal nahezu leer: Seit Monaten wird darum gerungen, Teile der Bergischen Kaserne, in der nur noch ein Musikkorps und Lager untergebracht sind, für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen. Vor allem eine Erstaufnahmestelle wird diskutiert - bisher scheiterte es daran, dass der Umbauaufwand als zu hoch eingestufte wurde.

Jetzt kommt wieder Bewegung in die Debatte. Denn nach Informationen der Rheinischen Post hat Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) der Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) einen entsprechenden Brief geschrieben. Nun, so heißt es, sei die Stadt direkt mit dem zuständigen Ministerium im Gespräch. Die mögliche Lösung: Statt der bisher für die Flüchtlingsunterbringung diskutierten kleinen Fläche im südwestlichen Bereich des mehrere Hektar großen Areals werden auch andere Teile in Betracht gezogen. Dort sind die Gebäude teils noch in Gebrauch und deshalb nicht so sanierungsbedürftig, zudem gibt es große Freiflächen, auf denen Zelte oder Container aufgestellt werden könnten. Auch wäre eine Kappung bestehender Leitungen nicht nötig.

"Der Bund könnte seine Flächen öffnen und somit einen Beitrag leisten", sagt Düsseldorfs Sozialdezernent Burkhard Hintzsche (SPD). Die Stadt wäre die Betreuungsträgerin, die Bundeswehr könnte Zelte und Decken stellen. Bei einer Erstaufnahmestelle könnten 500 bis 600 Plätze entstehen. Der Vorteil: Die dort aufgenommenen Flüchtlinge, die nur kurze Zeit bleiben, bis sie auf andere Standorte im Land verteilt werden, werden auf das Gesamtkontingent der Stadt angerechnet. Zudem übernimmt das Land die Kosten der Unterbringung komplett. Laut Hintzsche ist aber auch denkbar, dass der Bund sein Areal nur zur Verfügung stellt und die Stadt die Fläche kommunal für die Flüchtlingsunterbringung nutzt. "Dann ginge es um eine kleinere Kapazität von 200 bis 300 Plätzen", sagt Hintzsche.

In Städten wie Wuppertal stellen Immobilieneigentümer leerstehende Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung und vermieten diese an die Stadt. Würden Sie dies tun, sofern Sie eine Immobilie besitzen? Senden Sie Ihren Vorschlag an die RP: stadtpost@rheinische-post.de

(RP)
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