Düsseldorf Wohnquartier entsteht auf Industriebrache

Düsseldorf · In Heerdt wird auf einem alten Fabrikgelände in fünf Abschnitten das Projekt "Vierzig549" mit rund 1000 Wohneinheiten realisiert.

 Vier- bis fünfgeschossig sind die einzelnen Wohnblöcke, die beim Projekt "Vierzig549" in Heerdt entstehen.

Vier- bis fünfgeschossig sind die einzelnen Wohnblöcke, die beim Projekt "Vierzig549" in Heerdt entstehen.

Foto: Bauwens

Für etliche Bauprojekte im Linksrheinischen war es die Krönung, in oder nahe von Oberkassel zu liegen. Die Verantwortlichen des Wohnvorhabens, das mit "Vierzig549" seine Postleitzahl als Namen trägt, legen Wert darauf, in Heerdt zu sein. "Wir wollen uns bewusst von Oberkassel und den hochpreisigen Wohnungen abgrenzen", sagt Holger Römer von der Zech Group. Deren Tochter "Die Wohnkompanie" entwickelt gemeinsam mit Bauwens Development aus Köln das Bauvorhaben, bei dem in den nächsten neun Jahren rund 1000 neue Wohneinheiten zur Miete und als Eigentum entstehen sollen. Und mit Preisen von 3500 bis 4300 Euro pro Quadratmeter sind die Eigentumswohnungen zwar keine Schnäppchen, aber unter denen, die meist unter dem Zusatz Oberkassel verlangt werden.

Damit startet ein Projekt, das seit vielen Jahren in der Planung ist und bei dem es darum geht, das rund 118.000 Quadratmeter große Gelände der früheren Werkzeugmaschinenfabrik Schiess zwischen Hansallee, Böhler- und Willstätter Straße zu einem neuen Wohnquartier zu entwickeln. Nach einigem Hin und Her gab die Politik Ende 2015 grünes Licht für den Bebauungsplan. Das Investitionsvolumen liegt bei 400 Millionen Euro, finanziert wird es von einem Bankenkonsortium, an dem auch die Stadtsparkasse Düsseldorf beteiligt ist.

Vorgesehen sind zum Großteil vier- bis fünfgeschossige Gebäude, im Innenbereich auch dreigeschossige Häuser mit eigenem Garten. Die Wohnungsgrößen reichen von 57 bis 167 Quadratmetern. Ein Wohngebäude soll 13 Geschosse haben und wird von Wasserflächen umgeben sein. Außerdem sind eine Kita, Läden und Restaurants, Spielplätze und Grünflächen (insgesamt 17.000 Quadratmeter) geplant.

Das Handlungskonzept Wohnen, das eine verpflichtende 40-Prozent-Quote für sozial geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau vorsieht, kommt wegen der langen Vorlaufzeit der Planungsphase noch nicht zum Tragen. "Wir haben aber beim Kauf die Vereinbarungen aus dem städtebaulichen Vertrag zwischen Eigentümer und Stadt übernommen", sagt Wohnkompanie-Geschäftsführer Gerd Kropmanns. Vorgesehen sind insgesamt 88 öffentlich geförderte und 189 preisgedämpfte Wohnungen (Miete bis 8,50 Euro pro Quadratmeter). Sie sollen auf jeden der fünf Bauabschnitte verteilt sein. "Wir wollen eine gute Mischung garantieren, jeder Abschnitt soll außerdem für sich selbst funktionieren", sagt Projektentwicklerin Katrin Eming. Im Vertrag verpflichtet sich der Investor zudem, sich an den Kosten einer Grundschulerweiterung und auch an der Verkehrsführung außerhalb des Areals zu beteiligen - so sollen Kreisverkehre entstehen, etwa im Bereich Böhlerstraße/ Hansaallee. Jetzt steht die Bodensanierung an, die bis Ende September abgeschlossen sein soll. 200.000 Kubikmeter Erde werden dafür abtransportiert, begleitet wird das Ganze von Gutachtern der Stadt. "Wir müssen für Wohnnutzung ein sauberes Grundstück haben", sagt Kropmanns. Der erste Bauabschnitt soll im Herbst beginnen - dabei sind 350 Wohneinheiten geplant, bis 2025 sollen die anderen Abschnitte nach und nach folgen.

Die Vermarktung der ersten 179 Wohnungen des ersten Bauabschnitts hat jetzt begonnen - übrigens mit einem Büro in Oberkassel.

(dr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort