Düsseldorf Wohnungen direkt neben Schloss Eller

Düsseldorf · Für die Nebengebäude von Schloss Eller ist ein privater Investor gefunden. Er will Wohnungen in den denkmalgeschützten Häusern errichten. Der Zugang zu Park und Schloss soll aber für alle Bürger erhalten bleiben.

 Ein früheres Chauffeurhaus bei Schloss Eller. Der Investor zahlt als Kompensation für hohe Investitionen bis zum Jahr 2027 keine Pacht an die Stadt.

Ein früheres Chauffeurhaus bei Schloss Eller. Der Investor zahlt als Kompensation für hohe Investitionen bis zum Jahr 2027 keine Pacht an die Stadt.

Foto: Bauer

Nach zähen Verhandlungen ist über die Nebengebäude des historischen Schloss Eller eine Einigung erzielt worden. Ein privater Investor will nun aus den maroden Gebäuden Wohnungen machen. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich dabei um den Privatmann Rolf Heitmann. Dieser hat dem Vernehmen nach bereits Erfahrungen mit der Restaurierung von historischen Gebäuden und Schlössern.

Am 7. Juli soll der Rat der Landeshauptstadt darüber entscheiden, ob er Teile des Schloss-Eller-Areals in Erbpacht an den Investor geben will. Eine breite Mehrheit gilt als sicher. Die Pläne sehen eine Teilung des Grundstücks vor. Bislang ist die Stadttochter IDR Nutznießerin des Geländes. Ihr gehört auch das erst vor wenigen Jahren restaurierte Schloss Eller. Nach der unserer Redaktion vorliegenden Beschlussvorlage sollen Schloss und Forsthaus bei der IDR bleiben. Der Wirtschaftshof und das Bootshaus dagegen gibt die IDR, wie aus deren Umfeld zu erfahren war, an die Stadt zurück, die dieses im Wege der Erbpacht an Rolf Heitmann weitergibt.

In den Nebengebäuden, teils nur Remisen und Ställe, lebte einst das Schlosspersonal und Bedienstete. Bis 2007 bewohnten es städtische Mitarbeiter aus dem Gartenamt. Danach standen die Gebäude leer. Ihr Zustand verschlechterte sich.

Für die IDR war schon länger klar, dass ein wirtschaftlicher Umbau der alten Gebäude wegen hoher Auflagen durch den Denkmalschutz nicht möglich ist. Anders als die IDR, die als AG eine Kapitalgesellschaft ist, gelten für den Privatmann Heitmann andere steuerliche Regeln. Neben einer anderen Abschreibungsart kann er auch mehr Fördermittel vom Fiskus für die Sanierung erhalten.

Jetzt soll Heitmann laut Vorlage "die dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten in enger Abstimmung mit dem Dankmalschutzamt der Stadt kurzfristig durchführen und die Objekte einer Wohnnutzung zuführen." Bis Ende 2017 soll demnach alles bezugsfertig sein.

So entsteht eine teilweise barrierefreie Wohnfläche von rund 1150 Quadratmetern. Der Erbpachtvertrag läuft bis August 2060, danach gibt es vier Optionen für je zehn Jahre, eine weitere für neun Jahre. Danach fällt die Anlage zurück an den Erbpachtgeber, also die Stadt. Nimmt der Investor die Verlängerungen nicht in Anspruch, muss die IDR einspringen. Wegen der hohen Investitionen verzichtet die Stadt bis 2027 auf einen Erbpachtzins. Danach wir ein Zins von drei Prozent der nachhaltig erzielbaren Kaltmieten aller Wohneinheiten, mindestens aber 3000 Euro erhoben. Eine weitere Auflage ist, dass die Parkanlagen rund um das Schloss und auch das Schloss selbst für die Bürger weiter genutzt werden können. "Dieses Zugangsrecht für alle muss nachhaltig bestehen bleiben", sagt CDU-Ratsherr Claus Mauersberger. Dies war vielen Anwohnern des Düsseldorfer Ostens besonders wichtig.

(tb.)
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