Internetauftritt Die neue Website der Stadt Düsseldorf im Test

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf hat sich eine neue Website gegönnt – und das wurde auch höchste Zeit. Sie sieht deutlich besser aus als ihr Vorgänger, hat allerdings noch Kinderkrankheiten.

 So sieht die neue Homepage der Stadt aus.

So sieht die neue Homepage der Stadt aus.

Foto: www.duesseldorf.de

Die Stadt Düsseldorf hat sich eine neue Website gegönnt — und das wurde auch höchste Zeit. Sie sieht deutlich besser aus als ihr Vorgänger, hat allerdings noch Kinderkrankheiten.

Klar strukturiert, serviceorientiert und viel große Schrift: Der erste Blick auf die neue Website unter www.duesseldorf.de fällt positiv aus. Vorbei sind die Zeiten der enggequetschten Schrift, stattdessen bringt die Stadtseite ab sofort viel Platz mit. Alle Inhalte sind in große Kacheln gefasst. Die dominierenden Farben: Rot, Weiß - passend zu Düsseldorf und passend zur neuen Dachmarke, dem "lachenden D".

2012 war das Logo vom damaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers für mehr als eine halbe Million Euro eingeführt worden und musste viel Kritik einstecken. Es füge sich nicht in das bisherige Erscheinungsbild der Stadt ein, hinzu kamen Plagiatsvorwürfe. Das neue duesseldorf.de greift nun das mittlerweile knapp vier Jahre alte Logo auf und führt dessen Gestaltung ziemlich konsequent weiter. Kein Wunder: Interone, die Agentur, die das Layout für die neue Stadt-Website entworfen hat, ist eine Tochter des Werberiesen BBDO, der das "lachende D" zu verantworten hat. Kostenpunkt der neuen Seite: 250.000 Euro seit Projektbeginn im Jahr 2013.

Was auffällt: Die Schriften sind sehr groß gesetzt. Das macht die Seite sehr gut lesbar. Auf dem Smartphone hätte die Schrift jedoch auch eine Spur kleiner sein dürfen. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau. Stattdessen fällt sehr positiv auf: Die neue Seite passt sich an die Displaygrößen eines jeden Endgeräts an. "Responsives Design" nennt sich diese flexible Darstellung von Websites. Es gibt keine eigenen Versionen für Desktop-PC und Mobiltelefon, stattdessen bleibt bei dieser Art der Programmierung die Seite immer dieselbe, sie wird nur unterschiedlich dargestellt. Eine Technik, die es im Jahr 2000, aus dem die letzte Version der Seite stammte, so noch nicht gab.

Auch inhaltlich wurde die Seite von Grund auf modernisiert, wobei das in der Verantwortung der Stadt selbst lag - nicht bei der Agentur Interone. Orientierte sich der alte Internetauftritt stark an der Ämterstruktur, steht jetzt der Bürgerservice im Vordergrund, mit Erfolg: Der Weg zur Ummeldung der eigenen Wohnung oder zur Anmeldung eines Gewerbes ist nach nur wenigen Klicks gefunden. Auch Informationen zu größeren Veranstaltungen oder Nachrichten aus der Verwaltung sind ohne Umwege zu erreichen. Die zentrale Telefonnummer der Stadt sowie die Konten auf Facebook und Twitter sind an jeder Stelle der Seite aufrufbar.

Doch es gibt noch Kinderkrankheiten. "Das hätte nicht passieren sollen", lesen Besucher, die über Suchmaschinen auf die neue Seite finden, häufig. Die meisten Links, die noch aus der Struktur der alten Seite stammen, funktionieren nicht mehr. Die Stadt gibt an, für die hundert meistbesuchten Weiterleitungen Links eingerichtet zu haben. Doch selbst Links innerhalb der neuen Seite funktionieren nicht immer. Ein Grund dafür sei, dass die Seite noch auf einem anderen Server liege, sagte Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld. In den nächsten Wochen soll dies behoben werden. Die Probleme schmälern den sonst positiven Eindruck.

(hebu)
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