Düsseldorf Zahl der Asylbewerber steigt im Herbst weiter an

Düsseldorf · In Düsseldorf fehlen weiter Plätze zur Unterbringung von Asylbewerbern. Die Stadt muss dieser Tage erneut Flüchtlinge in Hotels unterbringen, weil es an regulären Unterkünften fehlt. Die genaue Zahl der Menschen, die in Hotels untergebracht werden, teilte die Stadt nicht mit. Es hieß auf RP-Anfrage lediglich, das Amt für Gebäudemanagement prüfe weitere Standort.

 In einer leerstehenden Schule an der Lacombletstraße hatte die Stadt eine vorübergehende Unterkunft für Flüchtlinge geschaffen.

In einer leerstehenden Schule an der Lacombletstraße hatte die Stadt eine vorübergehende Unterkunft für Flüchtlinge geschaffen.

Foto: Andreas Endermann

Hintergrund ist, dass die Zahl der Asylbewerber in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen ist. Derzeit leben 1400 in Düsseldorf. Die Asylbewerber werden den Gemeinden nach einem Verteilungsschlüssel zugewiesen, die Städte haben keinen Einfluss darauf. Vor einem Jahr hatten in Düsseldorf noch rund 900 Asylbewerber gelebt. Zum Herbst dieses Jahres wird eine weitere Steigerung erwartet - dann wird sich das Platzproblem verschärfen, falls die Stadt nicht weitere Unterkünfte einrichtet.

Zur Bewältigung der steigenden Zahl hat das Amt für Gebäudemanagement in den vergangenen Jahren immer wieder neue Unterkünfte eingerichtet - allerdings teilweise nur zu einer vorübergehenden Nutzung, wie eine leerstehende Schule an der Lacombletstraße in Düsseltal oder das alte Hospital in Benrath. Zuletzt hatte die Stadt im Januar verkündet, dass zusätzliche Unterkünfte eingerichtet würden. Damals wurde von der Diakonie ein ehemaliges Mädchenwohnheim in Stadtmitte angemietet. Darüber hinaus wurden zwei Häuser in Wersten, die in Verwaltung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft stehen, für Asylanten umgebaut.

Das Thema wird auch weiter die Politik beschäftigen. Dabei geht es nicht nur um die Raumfrage. SPD und Grüne - die an einer möglichen "Ampel" beteiligt wären - wollen die Hilfsangebote und die gesundheitliche Betreuung von Flüchtlingen verbessern. Parteiübergreifend hat man sich für einen "Runden Tisch" zum Thema ausgesprochen.

(arl)
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