Düsseldorf Zahl der späten Landungen stark gestiegen

Düsseldorf · Immer häufiger landen Flieger nach 22 Uhr, haben die "Bürger gegen Fluglärm" gemessen.

Die Zahl der Landungen in den späten Abendstunden hat im Mai dieses Jahres einen neuen Höchstwert erreicht. Georg Regniet, Diplom-Statistiker und Mitglied des Vereins "Bürger gegen Fluglärm", hat ermittelt, dass allein im Mai 1173 Flüge nach 22 Uhr am Airport Düsseldorf stattfanden. Im Schnitt seien es 37,8 Landungen nach 22 Uhr gewesen, erlaubt sind aber nur knapp 1000, beziehungsweise pro Tag im Durchschnitt 33.

Unter echten Nachtflügen werden Starts nach 22 Uhr und Landungen nach 23 Uhr verstanden. "Seit Inkrafttreten des Sommerflugplans 2017 hat es keinen einzigen Tag ohne Nachtflüge gegeben", sagt Christoph Lange, Vorsitzender der "Bürger gegen Fluglärm". In großer Sorge ist Lange daher wegen des bevorstehenden Sommerflugverkehrs. Denn für die Monate Juli und August werden es wegen der vielen Ferienflieger wohl noch deutlich mehr Starts und Landungen - und damit auch mehr Verspätungen bis in die Nacht.

28 Landungen gab es im Mai in Düsseldorf nach 23.30 Uhr. Diese sind eigentlich grundsätzlich verboten. Allerdings werden für die sogenannten Home-Base-Carrier, also solche Fluggesellschaften, die in Düsseldorf einen Wartungsstützpunkt haben, Ausnahmen gemacht, sie dürfen legal bis Mitternacht landen.

"Wir sind mit der Situation auch nicht zufrieden", sagt Flughafensprecher Thomas Kötter. Die Verspätungsgründe seien sehr vielfältig. "Das Problem der ,Aircraft Rotation' lag an erster Stelle. Hinter diesen Umlaufverspätungen verbirgt sich das zu späte Ankommen einer Maschine hier in Düsseldorf als Verspätungsanlass", so Kötter. Weitere Gründe seien das Wetter - Sommergewitter haben wieder zugenommen -, Crewverfügbarkeitsprobleme, technische Störungen an Flugzeugen, verstärkte Sicherheitskontrollen, allgemeine Regulierungen im Luftraum oder auch "die fehlende flexible Nutzung unserer Zweibahnkapazität". Bei nur einer zu nutzenden Start- und Landebahn muss die Deutsche Flugsicherung im Zweifelsfall Verkehr herunterregulieren, so Kötter. In 50 Prozent der Wochenzeit darf nur eine der beiden Landebahnen benutzt werden. Der Airport würde das gern flexibilisieren.

(tb.)
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