Düsseldorf Zeitzeugen zu Besuch in Düsseldorf

Düsseldorf · Oberbürgermeister Thomas Geisel empfing fünf Überlebende des Holocausts und ihre Angehörigen.

 Rathaus-Chef Thomas Geisel (r.) im Gespräch mit Ruth Wekstein, Gita Koifman, Jakov Zellkovich und Rachel Klüger (v.l.) aus Israel

Rathaus-Chef Thomas Geisel (r.) im Gespräch mit Ruth Wekstein, Gita Koifman, Jakov Zellkovich und Rachel Klüger (v.l.) aus Israel

Foto: Andreas Bretz

Fünf Holocaust-Überlebende sind gestern von Oberbürgermeister Thomas Geisel empfangen worden. Der Verein "Brücke Düsseldorf-Haifa" hatte sie mit ihren Enkeln im Rahmen des Projekts "Überleben und Zukunft" nach Düsseldorf eingeladen, auch, um im Zeitzeugen-Café der Awo in Eller mit Jugendlichen zu reden.

"Darüber zu sprechen, fühlt sich mittlerweile ganz normal an", sagte Jakov Zellkovich, einer der Zeitzeugen. Trotzdem beschäftige ihn die Erinnerung, manchmal werde er nervös. Er spreche auch in Israel öffentlich über den Holocaust, zum Beispiel an Schulen. Offene Gespräche seien wichtig, um die Erinnerung an den Holocaust an nachfolgende Generationen weiterzugeben. In seiner Heimatstadt Karmiel ist er Vorsitzender einer Organisation Überlebender. Doch Zeitzeugen wie ihn gibt es immer weniger.

Zum Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Haifa, die seit 30 Jahren besteht, kam die Delegation im Rahmen einer Projektwoche nach Düsseldorf. Ursprünglich waren acht Zeitzeugen eingeladen, gesundheitsbedingt konnten jedoch nur fünf nach Deutschland kommen. Der Besuch stand auch im Zusammenhang mit dem Gebetstag "NRW für Israel" sowie dem 70. Geburtstag des modernen Staats Israel.

Geisel, Mitglied der 2015 in Amerika gegründeten Initiative "Oberbürgermeister gegen Antisemitismus", betonte das Engagement der Stadt für Toleranz und Weltoffenheit. Auch der erste jüdische Rosenmontagswagen seit 80 Jahren sei ein Symbol gegen Antisemitismus. Den Verein nannte Geisel eine "Säule der Freundschaft" zwischen Düsseldorf und Haifa.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort