Konrad-Adenauer-Platz Zentralbibliothek Düsseldorf soll erst 2021 umziehen

Düsseldorf · Der Umzug der Zentralbibliothek Düsseldorf ist eines der wichtigsten Projekte von Oberbürgermeister Thomas Geisel - und steht vor der politischen Entscheidung. In dem ehemaligen Postgebäude vor dem Hauptbahnhof soll ein Kulturzentrum entstehen. Die Opposition kritisiert die Architektur des geplanten Gebäudes. Ein Überblick.

 So soll die künftige Zentralbibliothek nach dem Umbau aussehen. Ein gläsernes Foyer wird in das heutige Postgebäude integriert.

So soll die künftige Zentralbibliothek nach dem Umbau aussehen. Ein gläsernes Foyer wird in das heutige Postgebäude integriert.

Foto: RKW

Das Projekt Die Bibliothek soll deutlich mehr Platz bekommen als in ihren bisherigen Räumen an der Bahnhofsrückseite. Geplant ist auch ein Saal für bis zu 180 Zuschauer, in dem Lesungen ausgerichtet werden. Die Bibliothek soll die Hälfte der 25.000 Quadratmeter erhalten, die die Stadt vom Eigentümer, einer Immobiliengesellschaft, für 30 Jahre anmieten will. Den Rest teilen sich andere Nutzer. Dazu gehört das Theatermuseum, das seine Ausstellungsräume verlieren, aber weiter pädagogisch arbeiten soll. Es könnte den Saal mitnutzen. Das Forum Freies Theater (FFT) soll zudem mit einem Saal (235 Zuschauer) einziehen, dazu zwei Probebühnen. Darüber hinaus bliebe Platz für Depots der Museen und des Stadtarchivs sowie für Büros der Schulverwaltung. Im Dezember 2020 soll die Stadt die Schlüssel erhalten, der Umzug würde also erst 2021 erfolgen - erheblich später als ursprünglich angekündigt. Noch im vergangenen Jahr war die Rede von 2018.

Die Kosten Immer wieder hat sich die Planung verzögert, ein Grund war die Frage der Kosten. Nun legt die Stadtspitze neue Zahlen vor, die mit Hilfe von externen Planern ermittelt wurden: Rund 4,4 Millionen Euro würde die Miete pro Jahr betragen. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 9,90 Euro pro Monat zuzüglich Betriebskosten von 4,50 Euro. Dazu müsste die Stadt investieren: Rund neun Millionen Euro würde die Innenausstattung kosten, dazu kommen 7,5 Millionen Euro für die FFT-Bühne.

Die Folgen Das Projekt beinhaltet diverse Um- und Auszüge, die nicht zuletzt Geld sparen oder sogar in die Kasse spülen sollen. So könnten die Volkshochschule (VHS) und Kulturverwaltung die bisherigen Bibliotheksräume nutzen, das würde zwei VHS-Standorte und Büros im Medienhafen einsparen. Auch die FFT-Standorte (Kasernen- und Jahnstraße) würden aufgegeben, Die Stadt könnte das Gebäude an der Kasernenstraße veräußern. Auch angedacht ist ein Verkauf des Hofgärtnerhauses, in dem sich das Theatermuseum befindet. Der Erlös würde den Kulturnutzern dienen, heißt es.

Die Einschätzung Die Ampel-Kooperation ist noch dabei, sich bis zur Ratssitzung am 18. Mai eine Meinung zu bilden. Wichtigste Frage ist die Finanzierung: Insbesondere die Liberalen hatten vor den Risiken gewarnt - und an den Ausbau der gegenüberliegenden Paketpost für das Schauspielhaus erinnert, bei dem die Kosten explodiert waren. In der CDU ist der Plan durchgefallen. "Eine Bibliothek ist ein Ort der Begegnung", sagt Fraktionschef Gutt auf Nachfrage. "Wir haben Bedenken, dass dies in dem umgebauten Postgebäude möglich ist." Die Christdemokraten wollen erreichen, dass die Stadt auf die Bahn zugeht. Die möchte auf dem Areal der ehemaligen Rheingold-Disco (zwischen Bahnhofs-Eingang und Kino) ein Hochhaus entwickeln. "Zumindest die ersten Etagen wären dort für die Bibliothek geeignet", so Gutt.

(RP)
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