Fotos aus Düsseldorf Zu Gast bei Irish Travellers in den Rheinwiesen
Knapp zwei Tage lebten die Irish Travellers in Düsseldorf auf den Rheinwiesen. Ein Besuch in einem der Wohnwagen des Landfahrer.
In Shelleys Wohnwagen spielen Heiligenfiguren eine besondere Rolle. Und auch wenn sie - zumindest im Sommer - kein festes Haus bewohnt, huldigt sie mit Votivkerzen an prominenter Stelle St. Josef, dem Patron der Zimmerleute, und dem heiligen Florian, der Häuser vor Feuergefahr bewahrt. Im Hintergrund einige von Shelleys zehn Kindern.
In der Staubox überm Sofa im Heck des Wohnwagens verwahrt Shelley viele Abbildungen von Jesus und weitere Heiligenfiguren. Selbst fotografiert werden möchte Shelley nicht. Sie sei nicht zurechtgemacht, sagt sie.
Fotografieren lassen sich die Irish Travellers, die landläufig als "Tinker" bezeichnet - ein Begriff, den sie selber als diskriminierend empfinden und den wir deshalb vermeiden, aber grundsätzlich nicht gern. Auch wenn die jungen Mädchen ausgehfein zurecht gemacht sind. Zwei Stunden dauere es, erzählen sie, bis man sich so gestylt hat.
Achtzehn Stunden kampierten die Travellers in Düsseldorf auf der Rheinwiese. Eine irische Dorfidyll - allerdings eine trügerische: Die Stadt hatte ihnen nicht erlaubt, dort zu lagern, und mit einer Platzräumung gedroht. Die war dann nicht nötig: Als die Polizei schließlich in größerer Mannstärke auffuhr, verließen die Landfahrer eilig den Platz.
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