Düsseldorf "Zugabfertiger" regeln den Einstieg in die U-Bahnen

Düsseldorf · Beinahe täglich kommt es morgens auf den U-Bahnsteigen des Hauptbahnhofs zu Verzögerungen, weil die Passagiere sich beim Einsteigen nicht gleichmäßig auf alle Türen der Bahnen verteilen. Deshalb will die Rheinbahn nun mit zusätzlichen Mitarbeitern den Zustieg regeln.

 Zehn Mitarbeiter des Stationsdienstes der Rheinbahn sollen den Einstieg der Berufspendler beschleunigen.

Zehn Mitarbeiter des Stationsdienstes der Rheinbahn sollen den Einstieg der Berufspendler beschleunigen.

Foto: Andreas Endermann

Bis einschließlich 13. März stehen an Werktagen zwischen 6.30 und 9.30 Uhr an den Bahnsteigen der Linien U74 bis U79 bis zu zehn "Stationsdienste". Das Projekt soll wichtige Daten zum Passagierverhalten liefern und nicht zuletzt die Fahrgäste zum Mitdenken bewegen.

"Wir sind keine Türsteher", sagt Dirk Ostrowski, Leiter Service und Sicherheit von der Rheinbahn: "Es gibt keinen Körperkontakt." Kommt ein Fahrgast aber zu spät die Rolltreppe heruntergerannt und will sich noch zwischen den sich schließenden Bahntüren durchdrücken, versperren die Mitarbeiter in den orangefarbenen Warnwesten den Weg. Denn andere Bahnen warten oft schon im Tunnel, im Berufsverkehr stehen bis zu drei in der Warteschlange. "Einige Fahrgäste meinen es gut und halten für andere die Tür auf", sagt Werner Kiefaber, Rheinbahn-Beauftragter für den Kundendialog. "Dadurch staut es sich dann, die Haltezeiten werden länger."

Als größtes Problem gilt aber die Verteilung der Fahrgäste auf die Türen. Vor allem zur "Rush Hour" zwischen 8 und 9 Uhr bilden sich Trauben um die vorderen und hinteren Einstiege. "Wer die Rolltreppe herunterkommt, stellt sich sofort vor die erste Tür, die er sieht", sagt Kiefaber. Die Mitarbeiter des Stationsdienstes leiten die Fahrgäste daher an, sich gleichmäßig entlang des Zuges zu verteilen und auch nach dem Einstieg nicht stehenzubleiben, sondern weiter in den Gang aufzurücken. Mit Erfolg, sagt Ostrowski: "Wir haben jetzt schon den Lerneffekt bei den Leuten gespürt." Die Ergebnisse der beiden Testwochen werden Techniker und Informatiker der Bahnhofsleitstelle auswerten. Die Fahrgäste nehmen laut Kiefaber den geordneten Ablauf bislang positiv wahr. "Viele wollen hier umsteigen. Das funktioniert nur, wenn die Haltezeiten eingehalten werden", sagt er.

(RP)
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