Düsseldorf Zugunfall: Bahnübergang bleibt noch bis 2013 gesperrt

Düsseldorf · Nach dem schweren Zugunglück in Düsseldorf-Eller vom vergangenen Mittwoch wird die Strecke voraussichtlich noch bis ins neue Jahr gesperrt bleiben. Neben den letzten Aufräumarbeiten müsse auch noch eine neue Schrankenanlage installiert werden, teilte die Bahn mit.

Aufräumen nach Bahnunglück in Düsseldorf: Dezember 2012
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Aufräumen nach Bahnunglück in Düsseldorf: Dezember 2012

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Ein bisschen ungläubig steht Lars Bender auf den Schienen und schaut sich den Schlamassel noch einmal genauer an. Er hat frei, erst jetzt kommt er dazu, obwohl er kaum 500 Meter entfernt vom Unglücksort wohnt.

"Das hat ganz schön gerumst", sagt Bender, der an diesem Tag nicht müde wird, auch all den anderen Ausflüglern zu erklären, wann, wo, was passiert ist, hier am Hackenbruch in Eller.

Am Mittwochabend war ein Bus auf dem Bahnübergang liegengeblieben und wurde gleich von zwei Güterzügen in Stücke gerissen. Der Fahrer und die drei Passagiere konnten sich retten. Aber vier Waggons und die drei Loks entgleisten.

Eine 89 Tonnen schwere Lok rutschte eine Böschung hinab und raste in eine Gartenlaube. "Das war schon ein großes Glück für die Insassen", sagt Paul Janssen, der mit seiner Frau Ingrid gekommen ist, um den Unglücksort zu begutachten.

Es regnet, doch das stört ihn nicht weiter. Seine Frau hingegen drängelt bereits, dass es denn jetzt auch langsam reiche. "Man stelle sich nur vor, ein Rollstuhlfahrer wäre im Bus gewesen", sagt Janssen, "der wäre da doch niemals schnell genug rausgekommen", fügt er hinzu.

Bender sagt: "Wenigstens ist das Gröbste inzwischen aufgeräumt." Und tatsächlich erinnern nur noch ein paar Trümmer an das Schicksal des 18 Meter langen Busses der Rheinbahn.

Zwar kann man noch sehen, wo eine Lok in das Gartenhäuschen stürzte, doch das schwere Gerät wird in Eller nicht mehr benötigt. Dennoch werden der Bahnübergang und die Strecke wohl noch bis ins nächste Jahr gesperrt bleiben, sagt ein Sprecher der Bahn.

Man müsse zunächst den Unterbau wieder in Ordnung bringen, Schienen verlegen, Gleise neu justieren. Und nicht zu vergessen: Eine neue Schrankenanlage muss gebaut werden. Die Alte war gerade erst vor zwei Wochen modernisiert worden. Teile von ihr liegen noch neben den Gleisen.

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