Düsseldorf Zusteller tankt am Morgen Kraft

Düsseldorf · Manfred Lange beliefert seit fast zehn Jahren Leser mit der Rheinischen Post.

 Manfred Lange arbeitet als Zusteller in Oberkassel.

Manfred Lange arbeitet als Zusteller in Oberkassel.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Manfred Lange ist Zeitungsbote in Düsseldorf. Für den Frühaufsteher ist jede Nacht um drei Uhr zu Ende. Unterwegs mit dem Fahrrad hält er sich fit und ist abgehärtet gegen Erkältungskrankheiten. Für das Verteilen der Zeitung sucht die Rheinische Post Verstärkung.

Die bislang größte Herausforderung, die Rheinische Post am frühen Morgen zuzustellen, war am Dienstag nach Pfingsten vor zwei Jahren, als Sturm Ela am Düsseldorfer Rheinufer fast alle Bäume gefällt hatte. "An ein normales Austragen der druckfrischen RP mit dem Fahrrad war gar nicht zu denken. Ich musst mir Wege über umgekippte Bäume und abgerissene Oberleitungen suchen", erinnert sich Manfred Lange (61).

Seit fast zehn Jahren ist der Löricker bereits als Zusteller für die Rheinische Post zuständig und beliefert die rund 70 Abonnenten an der Rheinallee in Oberkassel jeden Morgen pünktlich mit der Tageszeitung. "Ich fühle mich als Teil eines Rituals", erzählt er und meint damit das feste Ritual der Abonnenten, die sich mit ihrer Zeitung in der Hand jeden Morgen an den Frühstückstisch setzen, ihren Kaffee genießen und dabei mit dem Neusten aus der Stadt, der Region und der Welt versorgt werden.

Aus diesem Grund nimmt Manfred Lange seinen Job, den er in den frühen Morgenstunden ab vier Uhr erledigt, auch sehr ernst. Vor fast zehn Jahren war er durch eine Anzeige auf die Tätigkeit als Zusteller aufmerksam geworden und merkte sofort nach dem ersten Probelaufen: Das ist mein Ding. "Und mit meinem Bezirk an der Rheinallee habe ich natürlich auch großes Glück gehabt." In den frühen Morgenstunden tankt Lange Kraft für den Tag, wenn er als Fahrer immer nur sitzend unterwegs ist. Und wird normalerweise in seiner Tätigkeit auch nicht gestört. Denn Kontakt mit den Abonnenten hat er selten und trifft nur gelegentlich auf Jogger oder Leute, die mit ihren Hunden Gassigehen. Meistens - an einem Morgen waren einige Schafe des Schäfers auf den Rheinwiesen ausgebüxt, und Lange versuchte sie in Schacht zu halten.

Begegnungen mit Fledermäusen, Fuchs und Hase mag der Zusteller gerne, doch "das Naturschauspiel, wenn der Vollmond orange leuchtend im Rhein untergeht und auf der anderen Seite die Sonne aufgeht, da kriege ich immer Gänsehaut", sagt Manfred Lange. Manchmal springt er vertretungsweise in einem anderen Bezirk ein, doch "meinen Stammbezirk, den liebe ich". Und deshalb ist an ein Aufhören gar nicht zu denken. "Alle, die gut früh aufstehen können und nicht mehr von Erkältungen geplagt sein wollen, denen empfehle ich den Job als RP-Zusteller", sagt er sehr überzeugend.

Zusteller werden: Wer sich für die Arbeit als Zeitungsbote interessiert, kann sich an Telefon 0800 1303132 oder E-Mail: Kontakt@Zustellnetz.de wenden. Dort gibt es Informationen rund um die Arbeit als Zusteller, und Fragen werden beantwortet.

(RP)
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