Düsseldorf Zwei Kollegs feiern 50. Geburtstag

Düsseldorf · 250 Gäste gratulierten dem Max-Weber- und dem Walter-Eucken-Berufskolleg.

 Heike Joerß (l.) und Sabine von Zedlitz-Neukirch

Heike Joerß (l.) und Sabine von Zedlitz-Neukirch

Foto: Jörg Janßen

Sie führen junge Menschen ins Berufsleben und ins Studium, integrieren jene, deren Wurzeln in anderen Ländern liegen, und müssen rasch auf die rasanten Entwicklungen in der modernen Arbeitswelt reagieren: die Düsseldorfer Berufskollegs. Zwei von ihnen, das Max-Weber- und das Walter-Eucken-Berufskolleg feierten am Freitag ihren 50. Geburtstag. Mehr als 250 Gäste kamen nach Bilk. Nicht nur um anzustoßen, sondern auch, um einen Einblick von dem, was Kollegs heute leisten, zu gewinnen.

"Wir sind mit der Stadt aufs Engste verbunden, sehr viele Düsseldorfer - vom Taxifahrer bis zum Unternehmer - haben hier die Schulbank gedrückt", sagten die beiden Schulleiterinnen Sabine von Zedlitz-Neukirch (Max-Weber) und Heike Joerß (Walter-Eucken). Keine Übertreibung. Denn jedes der beiden Kollegs wird von fast 3000 Schülern besucht. Der Schwerpunkt liegt bei den kaufmännischen und medizinischen Ausbildungsberufen. Zu den größten Bildungsgängen zählen die Steuerfachangestellten und Bürokaufleute (Max-Weber) sowie die Groß- und Außenhandelskaufleute und die (zahn-)medizinischen Fachangestellten (Walter Eucken). Mehr als 100 Lehrkräfte, darunter zahlreiche Seiteneinsteiger aus anderen Berufen, unterrichten an jeder der beiden Schulen.

Dass sich der Alltag mit vielen bereits erwachsenen Schülern deutlich von dem anderer weiterführender Schulen unterscheidet, machte Lehrer und Jubiläumsmoderator Lutz Kolitschus deutlich: "Zuletzt wurde eine Schülerin von ihrer Mutter nach einem Streit ausgesperrt, eine Nacht verbrachte sie auf einer Parkbank." Ganz entscheidend sei deshalb - neben dem Engagement der Lehrer - die Schulsozialarbeit. An jedem der Kollegs gibt es für diesen Bereich eine halbe Stelle.

Zu den großen, noch unerfüllten Wünschen zählt eine eigene Mensa für die Suitbertusstraße, dem Hauptstandort beider 1967 aus den kaufmännischen Schulen I und II hervorgegangenen Kollegs, die in den 1970er Jahren neu gebaut wurden. Der Kiosk alleine, so Kolitschus, könne die gesunde Ernährung der jungen Menschen nicht sicherstellen.

Großen Applaus gab es für die Gitarren-Darbietung von Lehrer Tobias Ferber und den der Sängerin Beyoncé nachempfundenen Auftritt der drei Schülerinnen Regina Faber, Valentina Ismailovic und Chaymae El Jarrari. Grußworte sprachen Oberbürgermeister Thomas Geisel sowie Beamte des Schulministeriums und der Schulaufsicht. Der Rathauschef lobte die Leistung der beiden Bilker Berufskollegs im dualen Ausbildungssystem. "Ein System, um das wir weltweit beneidet werden."

(jj)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort