Denkmalgeschützte Parkanlage Zwei Lkw-Trassen im Düsseldorfer Hofgarten

Düsseldorf · Für die Oberflächengestaltung beim Projekt Kö-Bogen werden 2017 für ein Jahr Baustellen-Straßen in dem Park angelegt. Es sollen dafür keine Bäume gefällt werden.

Die Sturmschäden im Hofgarten
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Die Sturmschäden im Hofgarten

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Foto: Markus Huter

Eine Allee aus Platanen, auf der Fußgänger vom Dreischeibenhaus bis zur Johanneskirche flanieren können, die freigelegte Düssel, die über eine Brückenkonstruktion von der östlichen Hälfte des Hofgartens zur Landskrone fließt, ein neuer Radweg, die Autos unter der Erde - so soll die Düsseldorfer Innenstadt aussehen, wenn das Großprojekt Kö-Bogen 2018 nach fast acht Jahren Bauzeit nahezu fertig ist.

Doch bis dahin muss noch viel gebaut werden - und dafür sind weitere Eingriffe in den Hofgarten geplant: 2017 wird die Stadt zwei Übergangstrassen in der denkmalgeschützten Parkanlage errichten, über die Lkw zu den Baustellen fahren sollen.

Anders als bei der umstrittenen Interimstraße, die vor fünf Jahren entlang des Landskronen-Ufers für den Autoverkehr gebaut worden war, sind diese Straßen nicht asphaltiert, sondern geschottert und ausschließlich für die Baufahrzeuge offen. "Es wird dafür auch kein Baum gefällt", sagt Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement. Die Trassen würden teils über bestehende Wege und ansonsten um die Bäume herum geführt. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der Hofgarten komplett wieder hergestellt werden.

Rundgang durch den Düsseldorfer Hofgarten
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Rundgang durch den Düsseldorfer Hofgarten

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Foto: Elena Wagner

Eine Straße wird von der Jägerhofstraße direkt neben dem Theatermuseum bis zum Gewässer "Jröne Jong" durch den Hofgarten führen - an Stelle des heutigen Gehweges. Die Zufahrt zur zweiten Lkw-Trasse durch die westliche Hofgartenhälfte geht von der Maximilian-Weyhe-Allee ab und führt in Richtung Süden über die Düssel sowie nach Osten über den Tunnel zu dem Areal nördlich des Dreischeibenhauses.

Eine dritte Baustraße wird bereits 2016 zur Erschließung des Baubereichs vom Süden aus eingerichtet. Sie führt vom Gustaf-Gründgens-Platz vorbei am Dreischeibenhaus, dabei sind jedoch keine Eingriffe in den Hofgarten nötig. Der komplette Baustellenbereich wird eingezäunt, für Fußgänger und Radfahrer sind Querungsmöglichkeiten an der Schadowstraße und nördlich des Dreischeibenhauses vorgesehen.

Die provisorischen Baustraßen sind laut Stadt nötig, weil das Gartendenkmal keine direkte Straßenanbindung hat und für die Arbeiten zur Neugestaltung der Oberfläche zu den einzelnen Bauflächen im Hofgarten regelmäßig Material angeliefert beziehungsweise von dort abtransportiert werden muss. Um zu vermeiden, dass andere Fahrzeuge die Trassen nutzen, werden die Einfahrten jeweils durch Tore gesichert. Auf Höhe des Dreischeibenhauses ist eine Gleisquerung für die Baufahrzeuge vorgesehen, sie wird während der Arbeitszeiten durch Posten gesichert, damit es nicht zu Kollisionen mit Straßenbahnen kommt. Die Baustraßen werden mit Fortschreiten der Baumaßnahmen nach und nach zurückgebaut.

Die Oberflächengestaltung soll bereits in diesem Jahr beginnen - zunächst ab dem Sommer mit der Ostseite der Königsallee zwischen Blumenstraße und Libeskind-Bauten. Ab Herbst 2015 soll der Martin-Luther-Platz zwischen Johanneskirche und Schadow Arkaden verkehrsberuhigt, neu bepflanzt und gestaltet werden.

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Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Ab 2016 wird der Corneliusplatz mit dem Schalenbrunnen und den Magnolienbäumen wieder hergestellt. Im nächsten Jahr wird die Platanenallee von der Schadowstraße bis zum Dreischeibenhaus hergestellt. 2017 bis 2018 folgt die Offenlegung der Düssel, über sie werden drei neue Fußgängerbrücken führen. Auch der Einmündungsbereich der Immermannstraße wird umgestaltet. Zum Schluss wird der Hofgarten komplett wieder hergestellt. Für die gesamte Oberflächengestaltung sind rund 40 Millionen Euro veranschlagt.

Parallel soll die Randbebauung des Gustaf-Gründgens-Platzes nach einem Entwurf des Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven beginnen. Dabei ist ein ganzjährig begrünter Gebäuderiegel an der Schadowstraße vorgesehen und ein Pavillon mit einem schrägen Rasendach südlich des Dreischeibenhauses. Die Tiefgarage unter dem Platz wird neu gebaut.

(RP)
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