Der 16-Jährige kam an der Haltestelle "Spichernplatz" am späten Samstagnachmittag unter eine Straßenbahn der Linie 715. Er war mit einem Freund unterwegs, und die beiden wollten noch vor der Bahn die Gleise überqueren, schafften es aber nicht. So stand der Junge mit dem Rücken zu den Gleisen, als er plötzlich zusammensackte und ins Gleisbett fiel, kurz bevor die Straßenbahn einfuhr. Der Fahrer der Straßenbahn versuchte noch zu bremsen, doch es war zu spät. Der Zug schleifte den Jungen über mehrere Meter mit, bis er zum Stehen kam. Der Unfall ist auch von mehreren Passanten beobachtet worden, die umgehend die Feuerwehr alarmierten. Nach nur wenigen Minuten konnte der Junge von den Einsatzkräften befreit werden. Die Retter hoben die Straßenbahn an und zogen den 16-Jährigen darunter hervor. Nach der ersten, notärztlichen Versorgung wurde er mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Doch auch nach einer sofortigen Not-OP war sein Zustand noch kritisch. Erst gestern Mittag konnten die Ärzte Entwarnung geben: Er wird den Unfall überleben, hieß es in einer Pressemitteilung der Polizei. Auch die Ursache des Unfalls ist inzwischen klar, nachdem zuerst Gerüchte aufgekommen waren, der Junge könnte gestoßen worden sein. Nach Ermittlungen der Polizei sowie den Aussagen der Zeugen und Beteiligten des Unfalls dürfte der Junge einen Schwächeanfall erlitten haben und in den Gleisbereich gestürzt sein. Hier wurde er von der Bahn erfasst und einige Meter mitgeschleift. Der 16-Jährige bleibt zur stationären Behandlung in einer Düsseldorfer Klinik.

Bereits am Freitagabend war es an der S-Bahn Haltestelle Wehrhahn zu einem tödlichen Unfall gekommen. Dabei wurde ein Mann von einem Zug der Linie S 6 in Richtung Essen überrollt. Wie die Feuerwehr mitteilte, war der 51 Jahre alte Mann sofort tot. Die auf dem Bahnsteig wartenden Fahrgäste mussten von einem Notfallseelsorger betreut werden. Ebenso wie die Insassen des Zuges und der Zugführer, der mit einem Schock ins Krankenhaus kam.