Düsseldorf Zweites Paketzentrum für die Stadt
Düsseldorf · Das DHL-Verteilzentrum in Flingern-Süd in Düsseldorf reichte nicht mehr aus. Am neuen Standort in Benrath wurden am Dienstag 18.200 Pakete sortiert.
Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete einst "O schöne, herrliche Weihnachtszeit! Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!". Doch damit können sich wohl alle Paketzusteller Deutschlands aktuell nicht identifizieren: Denn Weihnachtszeit bedeutet für sie die arbeitsreichste Periode des ganzen Jahres.
"Im vergangenen Jahr haben wir bundesweit bis zu 7,4 Millionen Pakete täglich ausgeliefert. In diesem Jahr rechnen wir mit mehr als acht Millionen", erläutert Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutschen Post DHL Group NRW. "2016 haben wir insgesamt schon mehr als eine Milliarde Pakete und Päckchen zugestellt", fügt er hinzu.
Seit Jahren ist die Paketzustellung ein absoluter Wachstumsmarkt. "Das Internet macht es möglich. Egal ob Autoreifen, Stoßstangen, Katzenstreu oder Schlafzimmerschränke, es gibt fast nichts, was man nicht im Netz bestellen kann", sagt Ernzer. Mit der Folge, dass die bisherige Logistik der Paketdienste in schöner Regelmäßigkeit aus allen Nähten platzt. So war absehbar, dass die MechZb (mechanisierte Zustellbasis) an der Fichtenstraße in Flingern-Süd zur Weihnachtszeit den gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügt. Also begann man im Segro-Gewerbepark in Benrath bereits im Juni mit dem Bau einer weiteren MechZb.
Das "Mech" kann man allerdings bis Anfang April streichen. Zwar hat die Post das knapp 8000 Quadratmeter große Sortier- und Verteilzentrum zum Weihnachtsgeschäft in Betrieb genommen, sortiert wird derzeit aber noch vorsintflutlich per Hand. "Noch fehlt die Technik in der Halle", sagt Depotleiter Jan Grans. Geplant sei, die automatische Sortieranlage ab Januar bei laufendem Betrieb zu installieren. Die derzeit 139 DHL-Mitarbeiter in Benrath wird das freuen, denn aktuell werden täglich bis zu 20.000 Pakete an der Bonner Straße auf die Transporter verteilt, die dann in 120 Zustellbezirke fahren.
Am Dienstag mussten 18.200 Pakete sortiert werden. "Das passiert in zwei Wellen", sagt Grans. "Die erste Schicht kommt um 8 Uhr, sortiert und ist um 9.30 Uhr auf dem Weg zu den Adressaten. Dann sind die 60 Tore, durch die wir die Zustellfahrzeuge beladen, wieder frei und die zweite Schicht sortiert, belädt und ist um 11 Uhr unterwegs." Damit ist die Grans'sche Arbeitszeit aber nicht beendet, denn dann rollen aus dem Paketzentrum in Krefeld, dem DHL-Knotenpunkt für Düsseldorf und den Niederrhein, die Pakete und Päckchen ein, die am nächsten Tag ausgeliefert werden.
Ernzer, Grans und ihre Kollegen wissen genau, dass ihr Stress nicht am 24. Dezember vorüber ist. "Im Januar werden die ganzen Geschenke, die nicht gefallen oder nicht passen, zurückgeschickt. Zudem werden die verschenkten Gutscheine eingelöst. Einen Knick bei der Anzahl der Paketsendungen, so wie früher, haben wir auch nach Weihnachten nicht mehr", so Ernzer.
