Düsseldorf Zwölftes Feuer im Hafen war für die Feuerwehr eine Hitzehölle

Düsseldorf · In der Hauptwache der Feuerwehr an der Hüttenstraße finden der Helm eines Feuerwehrmanns, zwei Funkgeräte und in Mitleidenschaft gezogene Jacken unter den Kollegen besondere Aufmerksamkeit. Sie sind verbeult und teils angekokelt.

 An einem Feuerwehrhelm löste sich der Kunststoff beim Brandeinsatz an der Fringsstraße ab.

An einem Feuerwehrhelm löste sich der Kunststoff beim Brandeinsatz an der Fringsstraße ab.

Foto: Andreas Bretz

Sie wurden am Sonntag beim nunmehr zwölften Brand in der leerstehenden Papierfabrik im Hafen getragen beziehungsweise eingesetzt. "Bei Kellerbränden werden Temperaturen von 800 bis 1000 Grad erreicht", erklärt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen.

Der Keller in der Papierfabrik war eine solche Hitzehölle. Als der Löschzug mit 25 Einsatzkräften am Nachmittag an der Fringsstraße vorfuhr, drang dunkler Rauch aus dem Komplex. Aufgrund der hohen Temperaturen wurden neben der Schutzausrüstung auch die beiden Funkgeräte des Trupps beschädigt, so dass es zu einer kurzzeitigen Kommunikationsstörung kam. Der bereitgestellte Rettungstrupp wurde allerdings nicht aktiviert, da die Kräfte sich doch relativ schnell wieder beim Einheitsführer melden konnten.

Die Wehrleute bewegen sich bei solchen Einsätzen im Kriechgang, da der Temperaturunterschied zwischen Boden und Decke mehrere hundert Grad beträgt. Aber auch am Boden kann es noch 200 Grad heiß sein. Anders als bei Zimmerbränden, wo die Feuerwehr gleich die Fenster öffnet, kann die Energie bei einem Kellerbrand nur schwer entweichen. Dies stellt an Mensch und Material besondere Anforderungen, was schon die Veränderung des Materials zeigt. "Die Farbe der Kleidung reagiert, sie selbst wirft Blasen", sagt Schülpen. An einem Helm schmolz der Kunststoff teilweise.

Im Hafen brannten Unrat, Papierreste und Holzpaletten. Der Einsatz dauerte zwei Stunden.

(ujr)
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